00:00:00: Wir Menschen leben von der Kommunikation, wir unterhalten uns
00:00:04: via Sprache und dann gehen wir davon aus, dass wir verstanden werden.
00:00:09: Das ist das, was wir uns am meisten wünschen.
00:00:11: Dass das aber nicht so einfach ist und dass es gerade wenn es um die
00:00:14: Kommunikation zwischen Firmen und Menschen geht, da noch ganz viel zu
00:00:17: tun gibt in Sachen Verständlichkeit, das werden wir jetzt gleich in diesem
00:00:21: spannenden Podcast erfahren, und zwar mit Guido Wagner.
00:00:24: Der kennt sich aus, er ist von der Wortliga und seine Mission ist
00:00:29: Verständlichkeit für alle. Bleibt dran bei diesem Podcast.
00:00:39: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode unseres Podcasts
00:00:42: Mission Erfolgsstories. Heute mit einem ganz besonderen Gast.
00:00:46: Guido Wagner Grüß dich! Grüß dich!
00:00:48: Hallo Guido, und du stehst der Wortliga vor.
00:00:52: Was ist die Wortliga? Die Wortliga ist
00:00:55: heute ein Softwareanbieter.
00:00:57: Es gibt auch noch eine Agentur, die so heißt.
00:00:59: Aber wir sind vor allem ein Softwareanbieter inzwischen.
00:01:02: Und wir machen Software für verständliche Sprache.
00:01:04: Also für alle, die schreiben und sich verständlicher ausdrücken möchten.
00:01:08: Autoren, aber auch ganze Versicherungen.
00:01:11: Also die Generali Deutschland AG ist Kunde und alle, die an ihrer Sprache
00:01:15: was machen möchten, barrierefreier werden wollen oder einfach
00:01:18: verständlich werden wollen. Stichwort Journalismus Die benutzen
00:01:22: unsere Software, die Wortliga Textanalyse.
00:01:25: Da stelle ich mir vor, das ist ja ein Riesenmarkt und die Arbeit hört nicht
00:01:28: auf, oder? Ja, also wir nehmen uns selbst schon
00:01:33: als relativ nischige Software wahr.
00:01:37: Wir sind jetzt nicht ein Chat GPT. Wir haben zwar auch KI inzwischen
00:01:39: drin, aber es ist schon was spezielles, weil es ist auch eine
00:01:42: spezielle Art von Mensch, die das benutzt, muss man sagen.
00:01:45: Also das sind schon Leute, die es entweder natürlich vorgegeben kriegen
00:01:49: in der Unternehmen aber die Leute, die das vorantreiben oder die das
00:01:52: selbst nutzen und lieben lernen, das sind einfach.
00:01:55: Wir nennen sie Sprachenthusiasten. Da gibt es schon viele.
00:01:58: Aber es ist jetzt nicht so, dass wir ein neues Wort erschaffen haben.
00:02:02: Jetzt wird ja in der Sprache lebt. Ja, habe ich mal gelernt durch
00:02:06: Selbstentwicklung auf gut Deutsch also die nimmt eine eine Entwicklung
00:02:09: gesellschaftliche Ereignisse, Einflüsse aus dem Ausland, andere
00:02:13: Sprachen usw. Würdest du den Zustand der deutschen
00:02:17: Sprache in Sachen Verständlichkeit als heutzutage kritisch bezeichnen?
00:02:22: Ich habe vor der Sendung mal drüber nachgedacht und bin
00:02:24: auf den Gedanken gekommen. Ist schon komisch, dass wir Menschen,
00:02:28: die Spezies Mensch. Sprachen entwickelt hat.
00:02:32: Englisch, Deutsch, also verschiedene Sprachen entwickelt hat, vielleicht
00:02:36: auch Vorläufer, Latein usw Griechisch.
00:02:38: Und irgendwann kam dann ein Punkt, an dem sind wir schon längst vorbei.
00:02:42: Da hat nicht mehr jeder alles verstanden und es wird ja immer so
00:02:45: besprochen, dass viele. Also so ähnlich oder so, es hat immer
00:02:50: diesen Touch. Viele Leute sind einfach zu blöd, ja
00:02:53: die normale Sprache zu verstehen, das anspruchsvolle Deutsch.
00:02:57: Aber ich glaube eher, die Sprache hat sich weg entwickelt
00:02:59: von von den Menschen. Viel hat sich weg entwickelt von dem,
00:03:03: von den Bedürfnissen. Weil Sprache zu einem Instrument
00:03:06: wurde, institutionalisiert wurde, zu einem Machtinstrument auch wurde, um
00:03:11: Leute kleinzuhalten. Also ja, es ist glaube ich nicht mehr
00:03:16: das, was es mal war. Sprache Und ich stehe, ich stehe.
00:03:21: Ich sehe es als meine Mission, dass wieder die uhren wieder ein bisschen
00:03:24: zurückzustellen, damit jeder Sprache versteht.
00:03:26: Und zwar das Wichtige versteht. Jetzt könnte man meinen, wir gehen
00:03:30: alle in die Schule und Deutschland hat ja auch
00:03:32: ein gewisses Bildungsniveau. Okay, wir sind jetzt in den PISA
00:03:36: Studien jetzt nicht mehr ganz vorne und es geht auch nicht mehr ganz.
00:03:39: Ja, also es geht momentan nicht nach oben, aber man könnte doch ausgehen,
00:03:43: alle müssten doch mit dem, was es so gibt, zurechtkommen.
00:03:47: Wo siehst du da die Defizite?
00:03:50: Na, die Schule bringt dir ja eigentlich mehr.
00:03:54: zum Beispiel bei dass du dich kompliziert ausdrückst.
00:03:57: Zum Teil die Uni auch. Also in der Schule lernst du ja.
00:04:02: Da belohnt dich ja die Deutschlehrerin dafür, dass du lange
00:04:04: Sätze schreibst. Und im Erwachsenenleben lernen wir
00:04:07: dann hoffentlich, dass andere uns eher zuhören, eher lesen, eher unsere
00:04:12: Ideen wahrnehmen, er uns als Experten auch wahrnehmen, wenn wir uns
00:04:17: prägnant ausdrücken können, in kurzen, in kürzeren Sätzen.
00:04:21: Natürlich soll das Ganze noch schön klingen, anregend sein, aber so die
00:04:27: Schule hilft dir dabei nicht. Aber man muss dazu sagen ich sehe
00:04:32: andere auch. Hoffnung sozusagen.
00:04:36: Also Sachsen Anhalt hat in den Gymnasien unsere Software in den
00:04:40: Lehrplan genommen. Also da lernen jetzt die Schüler
00:04:43: verständliches Schreiben.
00:04:46: Bzw. Sie lernen sich selbst zu coachen mit
00:04:48: unserer Software. Das ist auch eine E Learning E
00:04:51: Learning Tool. Und ich glaube, das wird sich.
00:04:55: Ich glaube, ich bin ein Optimist, aber ich glaube, es wird sich drehen.
00:04:58: In England zum Beispiel hat mir letzte Woche eine Kollegin erzählt Da
00:05:01: lernen die Kinder schon von Anfang an Klartext.
00:05:04: Also wie schreibe ich eine Bewerbung? Eine interessante Bewerbung.
00:05:07: Das wird ja auch kommen, glaube ich. Heißt das Aufruf die Bildzeitung in
00:05:10: den Schulunterricht? Weil die machen
00:05:13: Sätze, Hauptwörter, Ja. Die die schreiben in Hauptsätzen.
00:05:17: Ja, ja, genau. Also Hauptsätze ist schon gut.
00:05:20: May Ja, bisschen mehr Bildzeitung würde nicht schaden.
00:05:23: Von der Sprache her, nicht vom Inhalt, nicht vom Inhalt, nicht von
00:05:27: der Art und Weise, Menschen zu diffamieren oder wie auch immer.
00:05:30: Ich bin kein Bildleser, aber ich habe Sachen gehört.
00:05:33: Ähm, ja, ein bisschen mehr Bild.
00:05:35: Äh, ich habe mal letztens was veröffentlicht und gesagt was ist
00:05:38: eigentlich anspruchsvolle Sprache? Also es zählt Zeit.
00:05:41: Die schreiben ja alle anspruchsvolle Sprachen, aber anspruchsvolle
00:05:44: Sprache, Was ist das? Ist das sozusagen die Leser, dass die
00:05:48: Leser mit großem Aufwand die Sprache verstehen?
00:05:52: Oder ist es nicht mehr? Den hohen Anspruch, den hohen
00:05:55: Ansprüchen der Menschen gerecht zu werden, also zu verstehen, in kurzer
00:06:00: Zeit auch die Themen zu durchdringen in einer immer komplexeren Welt?
00:06:04: Für mich ist eher zweiteres nicht den Leuten Knüppel zwischen die Beine
00:06:07: werfen, sondern die hohen Ansprüche, der die Bedürfnisse
00:06:10: der Leser bedienen. Das ist anspruchsvolle
00:06:12: Sprache für mich. Da macht die Bild einen besseren Job
00:06:14: als die SZ. Jetzt werden Kritiker sagen Na ja,
00:06:18: ich mag halt dieses Einfache und dieses sehr, wie soll man sagen
00:06:21: simplifizierte Deutsch. Das erleben wir ja überall.
00:06:24: Wir schauen uns Internet, wir gucken Tiktok, Social Media etc. Was da noch
00:06:29: an Resten der Sprache noch übrig ist, das ist ja ein Trauerspiel im
00:06:32: Gegensatz zu Goethe, Schiller etc., die in der Schule gelehrt werden.
00:06:37: Das ist doch das, was die Kinder eigentlich können
00:06:40: und verstehen müssen. Werf mal Goethe in unsere Software.
00:06:43: Also klar, der hat lange Wörter gebaut.
00:06:45: Ich sage immer meinen Seminaren Goethe hat es geschafft, in langen
00:06:48: Sätzen eine einfache, verständliche Sprache zu sprechen.
00:06:52: Das war nicht verschachtelt. Es waren, ähm, es waren ganz klar
00:06:56: strukturierte Gedanken. So kann fast niemand.
00:07:00: Auch ich kann so nicht schreiben. Wenn ich es könnte, würde ich auch
00:07:03: längere Sätze schreiben. Goethe hat ganz klare Gedanken
00:07:05: gebracht in langen Sätzen. Das kann nicht jeder.
00:07:09: Wir dürfen das, was wir jetzt hier besprechen, nicht mit leichter
00:07:11: Sprache verwechseln. Leichte Sprache ist Hat letztens mal
00:07:15: jemand bei uns bei einem Kunden von uns so formuliert?
00:07:18: Das ist doch Kindersprache. Einfache, verständliche Sprache ist
00:07:22: keine Kindersprache. Einfache, verständliche Sprache muss
00:07:25: sogar Spaß machen zu lesen.
00:07:28: Wir richten uns nach dem Hamburger Verständlichkeitskonzept.
00:07:31: Das Die haben rausgefunden, wer ist die?
00:07:35: Schulz von Thun, Tausch und Langer hießen die Wissenschaftler.
00:07:38: Das war, glaube ich, in den 80er Jahren und in den Siebzigern
00:07:40: vielleicht, ich glaube, es war in den 80er Jahren.
00:07:43: Die haben rausgefunden, zu verständlicher Sprache, Zu
00:07:47: verständlichen Texten gehören vier Faktoren Einfachheit, Prägnanz,
00:07:52: anregende Zusätze. So, jetzt habe ich das Beste zum
00:07:54: Schluss, zum Schluss gemacht. Und Gliederung und
00:07:57: Ordnung, also Struktur.
00:08:00: Du brauchst diese anregenden Zusätze, das heißt irgendwie eine
00:08:05: abwechslungsreiche Sprache zum Beispiel oder eine Story.
00:08:09: Eine Geschichte regt das Gehirn an oder schöne Begriffe,
00:08:12: die gut klingen. Du brauchst es, damit
00:08:14: es im Gehirn ankommt. Es gibt keine langweilige, einfache,
00:08:18: verständliche Sprache. Das geht gar nicht.
00:08:21: Damit es Leute verstehen, muss das Lesen anregend sein.
00:08:24: Bei Leichter Sprache ist was völlig anderes.
00:08:26: Das gehört in die Behindertenhilfe rein, ist was völlig anderes.
00:08:31: Okay, muss man wirklich ganz oft sagen, weil ja.
00:08:33: Deswegen, weil die. Einfache Ich habe die Tagesschau
00:08:35: beraten und die werden nicht anfangen, eine monotone Sprache zu
00:08:39: sprechen in ihrer Sendung, sondern die werden Floskeln weglassen, die
00:08:43: werden mehr Verben benutzen. Diese Sachen.
00:08:46: Das, was Sprache schön macht. Darum geht es.
00:08:48: Aber weil jetzt Tagesschau, was war deren Auftrag oder was wollten die
00:08:52: machen oder was haben die vor? Naja, die führen einerseits
00:08:56: Tagesschau in einfacher Sprache ein, aber darum geht es.
00:09:00: Ging es jetzt in der Beratung gar nicht.
00:09:02: Die wollen einfach eine Bürger Menschen nähere Sprache sprechen.
00:09:05: Und es ging darum, dass einfach ja manche Floskeln die links rein rechts
00:09:10: raus gehen. Zum Beispiel.
00:09:13: Was gibt es da also konkret sein?
00:09:17: Lindner hatte gesagt, das war, glaube ich, auch ein Zitat, Es gäbe beim ich
00:09:23: glaube beim Kindergeld.
00:09:26: Ich bin mir nicht mehr sicher. Kindergeld war es, glaube ich,
00:09:29: verfassungsrechtlichen Nachholbedarf.
00:09:32: Okay, was ist es? Was ist
00:09:34: verfassungsrechtlicher Nachholbedarf?
00:09:36: Es sind die Gesetze verfassungswidrig, die Regelungen.
00:09:39: Will er jetzt das Kindergeld senken? Erhöhen?
00:09:41: Gibt es das Wort verfassungsrechtlicher Nachholbedarf
00:09:44: gibt es. Diese Kombination ist ja von ihm
00:09:46: wahrscheinlich eine Schöpfung, oder?
00:09:48: Das kann man schon so sagen. Wir wissen schon,
00:09:51: worum es ungefähr geht. Aber man muss nachdenken.
00:09:53: Ja, und es ist eine. Es ist eine Worthülse.
00:09:55: Also ich will jetzt nicht politisch werden.
00:09:58: Bin ich auch nicht in dem Fall, sondern es geht darum, klar zu sagen,
00:10:01: was man meint. Und die Tagesschau
00:10:04: hat das übernommen. Das ist.
00:10:08: Das will ich ja auch nicht. Aber wenn es.
00:10:10: Ein Zitat ist, muss sie das. Sie muss es.
00:10:12: Sie kann es ja nicht neu deuten oder dem Neuen neues Label geben.
00:10:15: Genau. Weil es passiert ja auch viel
00:10:17: Framing, gerade in der Politik. Ist ja beabsichtigt, auch
00:10:21: irgendwelche Themen, sagen wir mal oben ein Namensschild dran zu packen.
00:10:25: Was ich zum Beispiel mit wo ich immer Schwierigkeiten habe das
00:10:28: Gute Kita Gesetz. Ja ja, also wenn
00:10:31: das Ding schon eine Art. Äh ja sozusagen
00:10:33: ein Gütesiegel bekommt. Genau.
00:10:36: Also wir haben das auch herausgefunden.
00:10:38: Das hängt zusammen. Die Politik, die Verwaltung, die auch
00:10:42: die Presseagenturen. Die müssen verständlicher werden,
00:10:46: damit ein Organ wie die Tagesschau verständlich berichten kann.
00:10:49: Weil die Tagesschau selbst die Tagesschau hat im Alltag nicht die
00:10:52: Zeit, alles nach zu recherchieren. Es hängt zusammen.
00:10:55: Also es war kein Vorwurf an die Tagesschau, aber wir haben natürlich.
00:10:59: Trotzdem habe ich die Analyse gemacht und gesagt, das
00:11:01: muss verständlicher werden. Dann kam in der
00:11:04: Beratung raus Ist nicht. Also es ist nicht realistisch, all
00:11:08: diesen Dingen nachzugehen, sondern dann bringt die Tagesschau natürlich
00:11:12: eher verfassungsrechtlichen Nachholbedarf, anstatt zu erklären,
00:11:16: weil da könnte man ja dann was auch was Falsches.
00:11:20: Beginnt ja dann zu interpretieren. Genau, genau, genau.
00:11:23: Also war kein Vorwurf an die Tagesschau und man sieht,
00:11:26: es ist ein Problem. Das Tief sitzt überall.
00:11:29: Also bei den bei den Sprechern. Ihr seid ja auch im Bundestag, bei
00:11:32: den Sprechern im Bundestag. Da gibt es ja.
00:11:34: Die Untertitel live usw. Genau da gibt.
00:11:36: Es ja auch Analysen der, der der Sprecher Wie verständlich sind die?
00:11:41: Ja, die, die müssen sich klar ausdrücken.
00:11:44: Die Pressestellen müssen sich klar ausdrücken.
00:11:46: Wir haben uns vor ein paar Wochen die Parteien angeschaut.
00:11:48: Wie die kommunizieren, die Programme. Es ist eine Katastrophe.
00:11:51: Da waren zum Teil Banken. AGBs waren verständlicher
00:11:54: als die Partei. Kannst du da nennen, wer schlecht und
00:11:56: gut macht. Und das ist jetzt keine Wertung der
00:12:00: politischen Richtung. Also die Grünen waren im Programm,
00:12:03: glaube ich noch mit die besten, die die Linke waren.
00:12:06: Die waren am verständlichsten. Aber da reden wir über alle.
00:12:09: Überall schlechte Werte, gell? Also also unter 50 % Lesbarkeit, was
00:12:13: unser Tool analysiert? Ui, deutlich unter 50 %.
00:12:16: Die Linke war, die waren da noch die Besten.
00:12:19: Allerdings waren in der Kommunikation des Ganzen, also im Verkauf.
00:12:22: Auf der Website war die AfD am verständlichsten.
00:12:27: Das habe ich irgendwo auch gehört. Ja, also die
00:12:29: waren verständlichsten, die. Sich am meisten Mühe und die sind,
00:12:32: glaube ich, am fleißigsten, was so Social Media.
00:12:34: Anbelangt, an der Oberfläche. Im Parteiprogramm selbst war die AfD
00:12:38: glaube ich. Du wirst mich hier ganz kalt.
00:12:40: Die waren, glaube ich, die am wenigsten verständlichen oder die
00:12:44: unverständlichsten im Parteiprogramm. Also wenn du.
00:12:46: Einen Link hast auf das Thema, können wir das in den Shownotes dann zum
00:12:49: Beispiel noch hinten dranhängen. Genau.
00:12:51: Also es ist ganz tief in der Gesellschaft drin und es gibt auch
00:12:55: ein Dogma. Aber jetzt haben
00:12:57: wir Riesenwahlkampf, Ja. Die müssten doch bei dir Schlange
00:13:00: stehen, dass du ihnen sozusagen die ihre ihre Texte durchrümpelst.
00:13:04: Wir benutzen unsere Software, wir sehen ja, wer was benutzt.
00:13:07: Okay, Sie machen es schon. Also die Frage
00:13:09: wollte ich gerade sagen. Es gibt auch in den Organisationen,
00:13:14: in den Unternehmen ein Dogma gegen verständliche Sprache.
00:13:17: Ist doch Kindersprache. Ist doch.
00:13:19: Ja, ist doch dumm. Klingt doch blöd.
00:13:21: Ich habe eine Teilnehmerin aus einer Zentralbank, also aus einer
00:13:25: Nationalbank in Europa. Und die hat den Jahresbericht der
00:13:29: Bank von 160 Seiten auf 100 runter gekürzt.
00:13:32: Okay, verständlicher gemacht.
00:13:35: war Ansage vom Vorstand, aber sie hatte im Management
00:13:39: und bei Kollegen Gegenwind.
00:13:42: Die Nationalbank klingt nicht mehr professionell, wenn man das.
00:13:45: Wenn man das versteht. Zumal ich mir jetzt, da die
00:13:48: Zielgruppe ist, jetzt nicht der normale Bürger ist.
00:13:52: Ja, aber liest sich der den den Zentralbanksbericht durch?
00:13:55: Du musst es zusammenhängender. Also ich will ja nicht sagen, was du
00:13:58: musst, aber man muss es zusammenhängender anschauen.
00:14:00: Wir haben gerade über die Tagesschau gesprochen und dass die die komplexe
00:14:04: Sprache der Politiker nimmt. Die übernimmt die Presse über.
00:14:08: Da gebe ich dir recht. Mein Jahresbericht an und übernimmt
00:14:11: die Sprache aus dem Jahresbericht. Es hängt alles zusammen, sprachlich.
00:14:14: Da gebe ich dir recht. Es hängt alles zusammen.
00:14:16: Danke, dass du fragst. Das habe ich so
00:14:18: klar selbst noch nie gedacht. Es hängt alles zusammen.
00:14:20: Und der Jahresbericht der der Nationalbank war nicht die deutsche,
00:14:23: aber es war eine Nationalbank.
00:14:26: Wenn der in klarer Sprache geschrieben ist und das jeder
00:14:29: versteht, theoretisch oder nicht jeder, aber 99
00:14:33: oder 95 % der Menschen. Das strahlt ab.
00:14:37: Das verändert was. Verstehe.
00:14:39: Und plötzlich bist du auf dem Weg in eine Gesellschaft, wo mehr
00:14:42: Transparenz herrscht. Und das ist,
00:14:44: glaube ich, sehr wichtig. Das treibt mich zumindest an!
00:14:47: Bei uns ist es so bei Videotaxe. Wir versuchen momentan mit KI die
00:14:50: Verständlichkeit generell auch über Sprachbarrieren hinweg herzustellen.
00:14:55: Also entweder Gebärdensprache oder eben Untertitelung oder
00:14:58: eben auch Übersetzung.
00:15:00: Wo wir immer noch ein bisschen mit hadern.
00:15:03: Vielleicht hast du eine Idee. Wie stellt man denn fest, ob jemand
00:15:06: alles verstanden hat? Du kannst ja nicht hingehen und sagen
00:15:09: Hast du dir denn jetzt alles verstanden?
00:15:11: Wird er das überhaupt zugeben? Wann weiß er denn eigentlich, ob er
00:15:14: eventuell was nicht richtig verstanden hat?
00:15:16: Weil das erschließt sich ja nicht immer unmittelbar.
00:15:20: Gerade bei der Rezeption der Inhalte, sondern vielleicht erst später.
00:15:24: Oder wenn du plötzlich eine andere Information bekommst.
00:15:26: Oder es wird ein anderer Kontext hergestellt.
00:15:29: Also da gibt es ja, ich sage mal so, wann ist das Ziel erreicht?
00:15:32: Auch für euch.
00:15:35: Kann man das messen?
00:15:38: Es ist ein Drahtseilakt. In gewisser Weise.
00:15:41: Weil wenn du die Sprache immer einfacher machst, immer
00:15:44: verständlicher, dann wird es hier irgendwann banal.
00:15:48: Da wollen wir für die Normalo nicht hin.
00:15:52: Bei leichter Sprache wollen wir dahin, dass es banal ist.
00:15:54: Bei der leichten Sprache gibt es ja auch bei Softwareanbietern die, die
00:15:58: anbieten, die die produzieren, also die Tools produzieren, die bei
00:16:02: Leichter Sprache helfen. Achtung Ja, weil da muss immer ein
00:16:05: Mensch dran arbeiten, muss immer ein Mensch dran arbeiten.
00:16:08: Aber da gibt es zum Beispiel Kontrollgruppen, die das halt.
00:16:12: Also ich weiß das von einigen Anbietern, die haben Control.
00:16:16: Wie nennen Sie das denn? Control Fokusgruppen Fokusgruppen mit
00:16:19: Menschen aus der Zielgruppe, also Menschen mit einer
00:16:22: Behinderung, die bewerten. Stimmt eure Übersetzung
00:16:25: der leichten Sprache? Stimmt es für mich?
00:16:28: Verstehe ich das? Und dann testen die das und gucken.
00:16:30: Okay. Ich weiß es
00:16:32: von der CT Computerzeitschrift. Die haben auch eine Leserrat, der
00:16:36: ihnen regelmäßig Feedback gibt, ob die Artikel nicht nur verständlich
00:16:40: sind, sondern ob die Artikel interessant sind.
00:16:44: Also ich glaube, da muss jeder regelmäßig messen, einfach und und
00:16:47: mit seiner Zielgruppe sprechen. Es wird eh viel zu wenig gemacht.
00:16:51: Also auch wenn wir zum Beispiel wir haben unser tolles Tool ja auf jeden
00:16:53: Fall nur trotzdem musst du deine Zielgruppe kennen, dann kannst du
00:16:56: noch besser mit dieser Software arbeiten.
00:16:58: Also wenn die Generali zum Beispiel mit der Kundenservice, mit den mit
00:17:02: den Menschen Briefe hin und herschreibt, dann gibt
00:17:05: es weniger Rückfragen. Das wäre jetzt
00:17:07: zum Beispiel ein Indikator. Aber die kennen ihre
00:17:09: Kunden, Das ist wichtig. Du musst deine Kunden kennen und.
00:17:13: Da geht mir jetzt gerade ein Licht auf.
00:17:15: Jedes Unternehmen muss doch ein Interesse haben, genau diesen
00:17:18: Kommunikationsaufwand aufgrund eventuell von Missverständnissen oder
00:17:21: schlechter Verständigung weitgehend zu reduzieren.
00:17:23: Also alle müssen doch dieses Interesse haben, diesen ich sag jetzt
00:17:27: mal diesen Level der Verständigung so einzurichten, dass es keine Kosten
00:17:31: verursacht, dass es nicht drei Rückfragen gibt oder der Vertrieb
00:17:35: noch mal ausrücken muss oder dieses und jenes.
00:17:38: Es ist. Ja eigentlich schon.
00:17:40: Wahnsinn. Es ist Wahnsinn.
00:17:42: Es gibt auch Untersuchungen aus dem englischsprachigen Raum
00:17:44: bei einem Finanzdienstleister. Der war sechs, die waren 36, fast
00:17:48: 37 % produktiver im Kundenservice. Nachdem die Dokumente, mit denen die
00:17:53: arbeiten, die am Telefon die Menschen die Kunden unterstützen, nachdem
00:17:56: diese Dokumente verständlicher gemacht wurden.
00:17:59: Es gab Beispiele, wo eine Behörde, ich glaube, nur mit einem
00:18:03: verständlicheren Standardbrief, den sie verschicken an das waren
00:18:07: Veteranen von der vom US Militär, die haben sich Aufwand in Höhe von ich
00:18:11: glaube 4,4 Millionen $ gespart nur durch diesen einen Brief.
00:18:16: Trotzdem, ich komme darauf zurück, was ich vorhin gesagt habe Es gibt
00:18:19: ein Dogma in den Organisationen. Wir können das so nicht sagen.
00:18:22: Die Leute nehmen uns nicht ernst, wir klingen nicht mehr professionell.
00:18:26: Das muss sich herumsprechen im deutschen Raum.
00:18:28: Im Englischen sowohl in UK als auch in USA.
00:18:32: Was völlig anderes. Da gibt es.
00:18:34: In Florida gibt es nur ein Beispiel Es gibt ein Gesetz von Florida über
00:18:39: verständliche Versicherungsbedingungen.
00:18:42: Die sind da 403040 Jahre uns voraus. Hier wie wir
00:18:46: kommunizieren, das ist abartig. Es ist wirklich abartig, wenn man
00:18:50: sich das mal anschaut, was im englischsprachigen Raum möglich ist.
00:18:53: Plain Language heißt es dort.
00:18:55: Da gibt es Studien aus den 80er Jahren, die das untersucht haben.
00:19:00: Journale, die sich nur mit mit Plain Language beschäftigen.
00:19:03: Da gibt es Unternehmensberatungen, die sagen Hey, simple is clever,
00:19:07: simple, simple is smart.
00:19:10: Das ist hier simple Alles, was simpel ist, ist doch das ist doch unter
00:19:14: unser schlechtes Niveau. Das ist ein Dogma.
00:19:17: Also das Dogma kostet Milliarden, aber es ist ein Dogma.
00:19:21: Woher kommt das? Warum haben wir uns
00:19:23: da so anders entwickelt? Oder warum haben wir da noch nicht
00:19:28: uns weiterentwickelt?
00:19:30: Was? Es muss ja einen Grund geben, dieses
00:19:33: Dogma aufrechtzuerhalten. Also ich glaube, wir haben am Anfang
00:19:37: Jahr hatte ich gesagt, Sprache ist auch ein Instrument Machtinstrument.
00:19:42: Du kannst mit Sprache Menschen klein halten.
00:19:45: Also ich kann jetzt so reden, Du bist auf meine Information angewiesen und
00:19:49: ich rede so, dass es die Zuschauer niemand versteht mehr.
00:19:52: Gut, jetzt würdet ihr mich einfach rausschmeißen und sagen Der Wagner
00:19:55: hat nichts zu sagen. Wenn du aber der Staat bist oder die
00:19:58: die Herrschaft früher, äh, der, der, Ja, der König oder wer auch immer,
00:20:03: dann hältst du die Leute klein. Du verkündest was, und die Leute sind
00:20:06: darauf angewiesen, können selbst vielleicht gar nicht lesen, sind
00:20:09: darauf angewiesen, dass das stimmt, was du sagst.
00:20:12: Ich glaube, das kommt noch stark aus der Zeit, weil die im
00:20:15: englischsprachigen Raum, die mussten ja auch Plain Language Movement
00:20:18: machen, die mussten ja auch die Sprache wieder.
00:20:21: Ich will nicht sagen vereinfachen, sondern menschlicher machen.
00:20:25: Damit. Damit, damit die
00:20:27: Menschen es verstehen. Also Obama hat den.
00:20:32: Clear Writing Act hieß es, glaube ich, reiche ich nach von 2010 also
00:20:37: die seine seine Administration verpflichtet, klare
00:20:40: Sprache zu sprechen. Es ist eine Rückentwicklung, aber
00:20:44: eigentlich eine Vorwärtsentwicklung. Also es kommt glaube ich von dem und
00:20:47: es ist jetzt in den Köpfen immer noch drinnen, dass es eben elitär ist,
00:20:52: dass man so wie man sich irgendwie auf eine bestimmte
00:20:56: Art und Weise anzieht. Wenn man elitär wirken möchte,
00:20:59: spricht man auch auf eine bestimmte Art und Weise, um elitär zu wirken.
00:21:03: Es kommt, da bin ich mir ziemlich sicher, aus Schule und Studium, auch
00:21:07: aus der Kultur aus. Ja, ich habe nichts gegen lange Sätze
00:21:10: in Büchern. Es gibt tolle
00:21:12: Bücher mit einer Wahnsinnssprache. Darum geht es mir nicht.
00:21:15: Es geht um die, um die, um die sachliche Ebene.
00:21:19: Da. Jetzt, wo du es so sagst mir fällt in
00:21:23: meinem Schulunterricht ein, dass wir damals ja durchgenommen haben, dass
00:21:27: sich zum Beispiel im Mittelalter haben sich ja Räuberbanden usw eigene
00:21:30: eine eigene Sprache auch zugelegt. Aber um natürlich eine Art Geheimcode
00:21:34: sprechen zu können, um sich verabreden zu können, ohne dass es
00:21:37: jetzt andere mitbekommen haben, aber natürlich, um sich
00:21:40: dann auch zu identifizieren. So nach dem Motto Wer das gesprochen
00:21:43: und verstanden hat, war Teil dieser Gruppe.
00:21:46: Und das hört sich plausibel an, dass man sagt okay, ich bin sozusagen,
00:21:51: repräsentiere eine gewisse Schicht. Ja, die dann auch natürlich, wenn es
00:21:56: viele Fremdwörter sind, ja intellektuell auch vorgebildet sein
00:21:58: muss, weil sie sonst nie Kontakt zu diesen Wörtern ja bekommen hat.
00:22:02: Das kann ja nur in der Ausbildung passiert sein.
00:22:04: Ja, und das machen doch zum Beispiel Ärzte super gern, oder?
00:22:09: Die haben doch mit das größte Problem, Menschen zu erklären Pass
00:22:12: auf, du hast per Tussis und eigentlich können sie sagen Mensch,
00:22:16: du hast Husten. Ja.
00:22:18: Von Arzt zu Arzt mag das ein effizienter Weg sein, sich zu
00:22:21: verständigen, so wie wenn eine KI mit einer anderen KI kommuniziert.
00:22:24: Da gab es ja auch Beispiele. Dann haben die Menschen auch
00:22:26: plötzlich nichts mehr verstanden. Sie haben sogar
00:22:28: das Experiment abgebrochen. Ähm, ich habe letzte Woche mit einem
00:22:32: Chefarzt von einer psychologischen Klinik gesprochen in Hamburg.
00:22:36: Und da geht es auch. Da ging es auch viel um so
00:22:41: Entlassungsbriefe und Arztbriefe.
00:22:44: Du schadest dem Patienten mit der komplexen Sprache.
00:22:48: Es mag effizient sein zwischen Arzt und Arzt, weil der versteht, was
00:22:52: heißt, der versteht es trotzdem. Kam im Gespräch raus Wenn du nicht
00:22:56: mehr sagst, der Patient leidet an einer Depression, sondern die
00:23:00: Patientin hat sich schwer getan, morgens aufzustehen und die Kinder in
00:23:04: die Schule zu bringen durch ihre Depression.
00:23:06: Wenn du das konkreter ausdrückst, dann hat auch mein Gesprächspartner
00:23:10: auf einmal gemerkt und da werde ich empathischer.
00:23:12: Wenn ich so über die Patienten lese, von meinem, von meinem Kollegen, Dann
00:23:16: wird die Behandlung auf einmal empathischer.
00:23:18: Also die Ärzte mögen damit ein Problem haben, weil die haben es auch
00:23:22: so gelernt. Aber auch die Ärzte.
00:23:25: Wenn ihnen der Patient am Herzen liegt, dann werden sie was ändern.
00:23:28: Da geht es ja auch um Gesundheitskompetenz, dass Patienten
00:23:32: sich für ihre Gesundheit förderlicher verhalten können.
00:23:36: Da die AOK Handbuch 2019 rausgebracht, wo Sie auch uns
00:23:39: empfehlen Das kann Leben retten. Es kann Leben retten.
00:23:43: Klare Sprache. Du hattest davor noch
00:23:45: was gesagt zum Intellektuellen.
00:23:50: Es gibt eine Studie von 2004, glaube ich.
00:23:53: Hat der Spiegel drüber berichtet? Das muss ich mal rauskramen.
00:23:56: Schon 20 Jahre. Aber genau da kam das war 2007.
00:24:00: Ich bin nicht gut mit Zahlen, merkst du?
00:24:02: Ähm, habe ich. Reicht das nach.
00:24:04: Die haben damals rausgefunden, dass du intelligenter klingst, wenn du
00:24:08: dich einfach ausdrückst. Also, du wirkst auf andere Menschen
00:24:11: intelligenter, wenn du dich klar und verständlich ausdrückst.
00:24:13: Okay, ich denke mal gerne an den Lesch oder ich
00:24:15: mache auf Lesch aufmerksam. Professor Harald Lesch Ja also der
00:24:19: uns den zwei Kilometer. Von hier nach einen halben Kilometer
00:24:22: entfernt ist. Arbeitet er hier?
00:24:24: Ich muss den besuchen. Ich verehre den Mann.
00:24:26: Dann kann ich dir sagen, wann du den triffst.
00:24:28: Ab und zu beim Mittagessen. Sehr schön.
00:24:30: Ich habe von ihm viel über das Weltall gelernt.
00:24:32: Ich habe ein paar Jahre lang jeden Abend Lesch geschaut.
00:24:34: Immer diese YouTube Videos von ihm und ich habe keine einzige Sekunde
00:24:37: geglaubt, dass der Mann dumm ist, weil er sich in klarer Sprache
00:24:40: ausdrückt, sondern ich hatte das Gefühl, der hat
00:24:42: es wirklich verstanden. Ja, also es
00:24:45: ist wirklich was Veraltetes. Ich habe letztens mit jemandem Kurs
00:24:49: aufgenommen, der gesagt hat, es passt nicht mehr in die Zeit der der coacht
00:24:53: Verwaltungsmenschen, also Leute, Polizei, Pressesprecher usw in klarer
00:24:58: Sprache, in verständlicher Sprache.
00:25:01: Es passt nicht mehr in die Zeit. Es ist Blödsinn sich so auszudrücken.
00:25:04: Es ist einfach nur ein Vorurteil, ein Dogma.
00:25:08: Ist das auch ein Generationenthema?
00:25:11: Sind die Jüngeren da? ich sage mal flexibler.
00:25:13: Und wo siehst du da eventuell eine Altersgrenze, wo du sagst, die haben
00:25:17: gar keinen Bock mehr? Und unter diesen Altersgrad, Alter,
00:25:23: geht's noch? Das ist.
00:25:26: Es ja. Es ist ganz verrückt.
00:25:28: Es gibt. Es gab eine Studie.
00:25:31: Ich klinge wie ein Lehrer. Wie so ein Lehrer mit meinen.
00:25:33: Du kennst dich. Mit viel mit Studien aus.
00:25:35: Stelle ich gerade fest. Ich habe monatelang
00:25:37: nur Studien gewälzt. Dieses Jahr zu dem Thema.
00:25:39: Wahnsinn. Es gab eine Arbeit aus einem
00:25:41: Chemieverband, der unglaublich viele Chemiker organisiert, die auch als
00:25:47: Autoren arbeiten. Natürlich.
00:25:49: Und der hat rausgefunden, dass unter den Chemikern also a das Vorurteil
00:25:53: herrscht Ich muss mich komplex ausdrücken, wenn ich für eine
00:25:56: Fachzeitschrift schreibe, weil mein Chef will, dass mein Herausgeber
00:25:59: will, dass. Dann wurde aber klar oder kam raus,
00:26:04: dass die alle, wenn sie es lesen, die die technischen Berichte, chemische
00:26:08: Berichte, Wissenschaftliche Dokumente lieber in
00:26:11: verständlicher Sprache lesen. Alle oder ganz, ganz großer Teil und
00:26:16: sogar die Herausgeber, die Chefs, alle und die alte, also die ältere
00:26:22: Zielgruppe, die am besonders am liebsten verständliche
00:26:26: Sprache gelesen. Gleichzeitig gibt es aber jetzt zum
00:26:30: Beispiel bei unseren Kunden, wenn es darum geht, dass ein Konzern unser
00:26:34: Tool einführt. Das ist immer so ein Projekt.
00:26:38: Wir haben die Software gekauft und dann geht es darum, dass möglichst
00:26:40: viele Menschen jetzt diese Software benutzen, weil das bringt dem
00:26:43: Unternehmen was. Und da bei den Vorurteilen sind
00:26:46: gerade die hat mir letztens jemand mal böse formuliert.
00:26:50: Da haben die Boomer das größte Problem, weil sie einfach vielleicht
00:26:52: schon am längsten mit diesem Dogma konfrontiert sind,
00:26:55: verständlich ausdrücken. Das ist doch was für die.
00:26:57: Sorry für die, für die Idioten.
00:27:00: Na gut, und dann fragst du dich natürlich auch so gegen, ich sage
00:27:04: mal, im Herbst des Berufslebens ziehst du dir noch was Neues rein.
00:27:09: Aber da muss ich sagen, das begleitet zum Beispiel uns hier in unserer, in
00:27:13: unserer Firma auch seit ewig. Also wir haben ja angefangen 99 und
00:27:16: da haben ja die meisten noch die Chefs noch ihre Emails ausgedruckt
00:27:21: bekommen und das ging noch bis in 2006.
00:27:24: Ich weiß noch eines CEO eines großen Automobilkonzerns, der wollte
00:27:27: unbedingt den Livestream von der Autoshow sehen.
00:27:30: Und dann haben wir immer gefragt Ja, gibt es da schon einen Response?
00:27:32: Wie findet das? Ja, wissen wir noch nicht.
00:27:34: Denn Herr Dr. XY hat es noch nicht gelesen.
00:27:38: Den Ausdruck der hatte gar keinen Computer in seinem Chefzimmer,
00:27:40: sondern die Sekretärin hat ihm die Sachen hingelegt.
00:27:43: Also Papier ist geduldig. Ja, und viele Leute haben dann keine
00:27:46: Lust mehr und sagen jetzt muss ich das noch lernen und
00:27:48: das noch lernen usw. Du musst schon, so glaube ich, auch
00:27:51: eine gewisse Flexibilität an den Tag bringen und Bock
00:27:54: haben auf neue Sachen. Wenn du nichts mehr lernen willst,
00:27:57: dann bist du eh fertig, würde ich sagen.
00:27:59: Also ein Mensch, der. Da gibt es den Professor Gerald
00:28:02: Hüther, der auch sagt, wenn du als 70-jähriger eine Chinesin
00:28:07: kennenlernst, dann lernst du Chinesisch.
00:28:12: Weil die Motivation. Kriegst du, weil
00:28:14: die Motivation da ist. Die Leute haben
00:28:16: keinen Anreiz zu lernen. Daran liegt es für mich.
00:28:19: Wenn jemand seit 40 Jahren in die Versicherung, seit 40 Jahren in die
00:28:22: Versicherung läuft und macht klar hat er keinen Bock, mit seinen Kunden
00:28:26: verständlich zu schreiben, warum.
00:28:28: Da brennt es aber an ganz anderer Stelle.
00:28:30: Okay. Wenn jemand sagt Ich mache meinen Job
00:28:32: gerne, ich sehe den Sinn dahinter. Übrigens da gehört auch verständliche
00:28:36: Kommunikation dazu, interne Kommunikation.
00:28:39: Wenn die stimmt, wenn die effektiv ist, wenn die die Mitarbeiter abholt,
00:28:43: wenn die, die verstehen, was im Unternehmen passiert, dann haben die
00:28:46: Leute viel mehr Bock mitzuarbeiten. Engagement steigt.
00:28:50: Die Leute sind loyaler und die sind auch zu den
00:28:53: Kunden freundlicher, serviceorientierter. Also Verbessern des Image.
00:28:59: Du kannst mit Kommunikation so viel machen.
00:29:02: Und da brennt es an anderer Stelle, Wenn jemand sagt Ich habe keine Lust,
00:29:07: mich klar auszudrücken.
00:29:10: Wie ist es zwischen Mann und Frau? Es gab mal so ein schönes Buch Männer
00:29:13: sind vom Mars und Frauen von der Venus oder so ähnlich.
00:29:17: Also meine Frau sagt immer, ich kann es nicht mehr hören.
00:29:19: Guido Und verständliche Texte, verständliche Texte, die ganzen Tage.
00:29:22: Wie so eine Worthülse, die versteht sie dich?
00:29:27: Ich glaube ganz oft nicht. Aber es liegt an mir, nicht an ihr.
00:29:31: Okay, weil ich, sobald ich emotional werde, da sage ich eigentlich gar
00:29:36: nicht mehr das, was ich wirklich meine, sondern dann sage ich andere
00:29:40: Dinge und muss mich dann sehr auf mich besinnen, dass ich mal ganz klar
00:29:45: rüberbringen Was will ich dir eigentlich sagen?
00:29:48: Okay, also das ist zwischenmenschliche Kommunikation, da
00:29:52: gehört die Sprache dazu, da gehört aber auch da gibt es.
00:29:56: Noch verbale. Wahrscheinlich, da gibt es andere
00:29:58: Ebenen noch. Also wir verstehen uns schon gut, nur
00:30:01: ich glaube, ich bin da auch sehr anspruchsvoll.
00:30:03: Ich habe immer das Gefühl, ich bringe es nicht so richtig auf den Punkt.
00:30:07: Gerade wenn wir diskutieren, was ich eigentlich meine.
00:30:10: Aber wenn wir jetzt mit mit Kunden sprechen, oder ja, dann sind wir ja
00:30:15: in einer ganz anderen Situation. Da geht es dann um ganz stark um die,
00:30:20: um die Inhaltsebene.
00:30:22: Mir wird jetzt erst im Gespräch klar, wie groß dieses Potenzial eigentlich
00:30:27: ist und wahrscheinlich, wie wenig das noch von Unternehmen insgesamt
00:30:30: erkannt wird. Bei euch ist es ähnlich wie bei uns.
00:30:34: Also wir wir überlegen auch immer, warum bietest du nicht deine Inhalte
00:30:39: in der Muttersprache der Zielgruppe an?
00:30:43: Und die ist nun mal nicht nur deutsch?
00:30:46: Ja, das ist eine Illusion und viele können Englisch.
00:30:50: Aber können sie es denn so gut, dass du sicher sein kannst, dass wenn du
00:30:54: es in Englisch anbietest, dass sie es auch tatsächlich verstehen?
00:30:57: Warum bietest du es nicht an, in der Muttersprache in sagen wir mal
00:31:01: Serbisch in Italienisch, in was weiß ich.
00:31:04: Ja. Genau.
00:31:06: Du musst auf. Die.
00:31:08: Menschen eingehen. Wie in einer Beziehung.
00:31:10: Wenn ich meine Frau fragt. Alex, was meinst
00:31:12: du damit jetzt genau? Oft verstehen wir den anderen ja auch
00:31:14: ganz anders. Du sagst mir, die Ampel ist grün und
00:31:16: ich sage Hey, ich kann, ich kann selbst fahren.
00:31:18: Ja. Klassiker von Von Schulz von Thun
00:31:20: sagt man auf der Sachebene ist es grün.
00:31:23: Du kannst fahren. Und ich höre auf der Beziehungsebene
00:31:25: Du bist ein Trottel. Also verstehen?
00:31:28: Ich weiß es selber. Ja, genau.
00:31:30: Verstehen ist. Das ist.
00:31:32: Das ist komplex. Genau.
00:31:34: Wenn wir in der Muttersprache sind. Ganz wichtig übrigens
00:31:36: beim Übersetzen auch. Also, wenn die Ausgangssprache
00:31:38: verständlich ist, dann tun wir uns beim Übersetzen auch viel leichter.
00:31:42: Ja, es ist. Übrigens gilt für die KI auch genauso
00:31:45: die Die Ersterkennung jetzt bei unseren Systemen muss top sein.
00:31:49: Und wenn du die zum Beispiel gut hast und die Interpunktion auch stimmt,
00:31:53: weil die KI muss wissen, wann es ein Satz zu Ende, um ihn dann als Block
00:31:57: übersetzen zu können und dann ist die Übersetzung auch extrem gut.
00:32:01: Ja, genau. Ich habe heute erst zum Spaß den
00:32:04: schwierigsten Text, den ich kenne oder jemals zu Gesicht bekommen habe,
00:32:09: ist das Kapital von Marx. Also verstehe ich einfach nicht.
00:32:13: Wir haben ja auch Pläne, unser KI Tool, das sozusagen in einfache
00:32:16: Sprache übersetzt, ohne große Analyse hast du.
00:32:18: Da reingejagt. Habe ich da reingejagt und habe
00:32:20: gemerkt, das kann es auch nicht.
00:32:23: Es macht schon die Sprache verständlich, aber es stimmt dann
00:32:26: nicht mehr, weil weil einfach auch die KI äh, wir benutzen ja BT vier,
00:32:30: also das höchstentwickelte oder was sehr hoch entwickelt ist,
00:32:33: was es da gibt. Und selbst die versteht den Marx
00:32:36: einfach nicht. Das hat nur das musst du studieren,
00:32:40: um es dann zu verstehen. Du merkst einfach sie.
00:32:43: Er nennt Sachen dann oft nicht beim Namen.
00:32:46: Das kannst du einfach falsch verstehen.
00:32:48: Ja, es gibt Grenzen. Ja, ja, klar.
00:32:50: Gut. Wahrscheinlich nicht.
00:32:52: Darauf trainiert? Ja.
00:32:54: Auf Marx. Ja, genau.
00:32:56: Ja. Wobei?
00:32:58: Die Rechte dürften inzwischen frei sein.
00:33:00: Ja, ja, ja, genau. Du könntest wahrscheinlich schon eine
00:33:02: KI speziell für wissenschaftliche Texte trainieren, Aber wie gesagt,
00:33:07: die Je schwieriger der Ausgangstext, desto schwieriger tut sich dann auch
00:33:11: die KI. Wobei ich schon sagen muss also wir
00:33:14: haben zum Beispiel darf ich das hier sagen.
00:33:16: Also mein Lieblingsbeispiel sind so Websites von Rückversicherungen.
00:33:19: Ich nenne jetzt keine und da haben wir die Texte durchgejagt und da bist
00:33:23: du dann bei einem auf. Also was die auf ihrer Website stehen
00:33:26: haben auf einem C2 Niveau. Also das schwierigste was es gibt C2
00:33:30: ist Fachsprache Wissenschaftsdeutsch und die KI kriegt es dann oft hin auf
00:33:34: B2 zu landen. Also was viele Menschen.
00:33:37: Das ist so eine Art Indizierung. Nenne mal bitte die Skala.
00:33:40: Die noch drauf kommt. Genau.
00:33:42: Also A1, A2 gibt es B1, B2. Es wird immer schwerer
00:33:46: c1, c2 und dann. Gibt es immer
00:33:48: zwei Klassen mit Ziffern. Das kommt aus
00:33:50: aus dem Fremdsprachenlernen. Das ist der europäische
00:33:52: Referenzrahmen für Sprachen und das haben die jetzt mal so festgelegt.
00:33:56: A1 bis a2. Ich habe es jetzt nicht auswendig, da
00:33:59: sind die einfachsten Sprachstufen. Da sind wir auch
00:34:01: bei der leichten Sprache. B1 Und geht so, je nach Definition.
00:34:06: Da das definitiv. Das interpretiert jeder auch so ein
00:34:08: bisschen wie er es will. Manche sagen, ab B1 ist es keine
00:34:11: leichte Sprache mehr, manche sagen leichte Sprache geht noch bis B1, B1
00:34:16: und B2 sind so die Sprachniveaus, die die meisten Menschen sprechen.
00:34:22: Also es ist so ein bisschen so ein Drahtseilakt.
00:34:24: Eigentlich kommt es aus dem Fremdsprachenlernen, wird auch
00:34:27: kritisiert dafür, dass es eigentlich nicht für.
00:34:30: Es ist eigentlich kein Messinstrument für verständliche Sprache, aber auf
00:34:34: der anderen Seite richtet sich die Fremdsprachenlehre auch
00:34:36: nach der Verständlichkeit. Dadurch kannst du es wieder für die
00:34:39: Verständlichkeit hernehmen. Okay, also die Banken zum Beispiel,
00:34:43: die haben in Österreich kriegen Sie von der Bankenaufsicht gesagt, ihr
00:34:46: sollt B2 schreiben. Es ist einfach schon.
00:34:48: Es ist einfach schon da, da brauchen wir nicht mal rumdiskutieren.
00:34:50: Das hilft einfach. Es ist eine
00:34:52: Metrik wie unsere Lesbarkeit. Ich empfehle immer schreibe
00:34:55: bestenfalls über 60 % Lesbarkeit, dann bist du recht gut.
00:35:02: Und B1 B2 ist einfach was. Da verstehe ich mich einfach.
00:35:04: Die meisten Menschen. Und wenn du eben von allen verstanden
00:35:07: werden möchtest, auch Leute mit Einschränkungen, dann bist du halt
00:35:11: bei eins a1 A2. Der Podcast jetzt
00:35:13: Was würden wir kriegen?
00:35:15: Ich denke mal also wir sprechen in sehr vielen kurzen Wörtern, aber wir
00:35:19: haben auch viele lange Sätze drin.
00:35:24: Vor allem, weil dieser Interviewgast den Punkt oft nicht findet.
00:35:28: Was könnte. Das sein?
00:35:30: Also ich denke mal B2. Okay, aber.
00:35:33: Wir können es ja transkribieren, transkribieren lassen von eurer
00:35:35: Software würde gehen und da mal wollen wir das machen.
00:35:38: Machen wir, testen wir das mal, das machen.
00:35:40: Wir dann mal, ja, dann schicken wir das zu euch hoch, oder?
00:35:42: Genau. Genau.
00:35:44: Dann gibst du uns das Ergebnis zurück.
00:35:46: Ja, gerne. Ich meine, unser.
00:35:48: Also, ich glaube schon, dass wir weitgehend gut verständlich sind in
00:35:50: dem Podcast. Wenn ich jetzt mal so eigenkritik Das
00:35:52: ein oder andere Fremdwort war sicherlich dabei.
00:35:55: Und natürlich richten wir uns jetzt auch nicht an den nennen Sie es mal
00:35:58: Normalbürger, sondern das ist jetzt ein Podcast.
00:36:01: Schon B2B nennt man das und eben Agentur oder
00:36:04: Kommunikationsinteressierte, ganz klar.
00:36:08: Also da darf es glaube ich auch schon mal den einen oder anderen Abstecher
00:36:12: geben oder muss es. Auch, weil.
00:36:14: Das macht es doch auch spannend. Und wir machen das
00:36:16: ja für eine Zielgruppe. Wir machen das ja
00:36:18: nicht für Oma Gerti. Genau.
00:36:20: Sondern wir machen das ja für Medienmenschen oder für Menschen.
00:36:22: Unternehmen, die sich mit diesem Thema beschäftigen, mit Software.
00:36:26: Trotzdem, Du hast recht, Wir benutzen wenig Fachausdrücke.
00:36:30: Ich hätte fast Fachtermini gesagt, aber Fachausdrücke ist klarer.
00:36:34: Klar, und das ist auch ein ganz wichtiger Punkt.
00:36:36: Also wir haben untersucht Was macht Sprache jetzt
00:36:38: eigentlich verständlich? Und da haben wir so Referenztexte vom
00:36:42: Goethe Institut zum Beispiel genommen, Wortlisten von denen und
00:36:45: sind halt drauf gekommen, ganz stark. Vielleicht auch für alle Zuschauer
00:36:49: interessant Die Satzlänge ist einfach das Wichtigste.
00:36:52: Okay. Satzlänge also schreibt
00:36:54: durchschnittlich 15 Wörter pro Satz. Dann bist du relativ verständlich.
00:36:59: Die Wortlänge also benutzt eher die kurzen, kurzen Wörter.
00:37:02: Die einfachsten, verständlichen Worte sind der Liebe Hass.
00:37:08: Diese kurzen Wörter verstehen wir einfach und die.
00:37:10: Emotionalisieren natürlich auch stark.
00:37:12: Sie sind natürlich auch maximale Gefühle.
00:37:14: Genau. Aber Emotion ist länger als Gefühl.
00:37:17: Als Beispiel Emotion. Gefühlgefühl ist verständlicher, ist
00:37:20: einfach, ist einfach näher an dir dran.
00:37:22: Das lernst du als Kind einfach. Schon das Wort und also der die
00:37:26: Wortlänge und der Wortschatz, also gebräuchliche Wörter.
00:37:31: Das ist auch noch ganz wichtig. Also Emotionen zum Beispiel ist
00:37:34: einfach weniger gebräuchlich als als Gefühl.
00:37:37: Und ich glaube, man reißt sich nichts aus.
00:37:40: Es fehlt einem nichts, wenn man Gefühle statt Emotionen sagt.
00:37:43: Wenn man Psychologe ist und ein Fachbuch schreibt, dann muss
00:37:45: Emotionen hat da seinen Platz, weil. Gefühl ist dann ungenau.
00:37:48: Ja. Jetzt sind wir ja, ich sage mal in
00:37:51: Deutschland relativ offen, was den Einfluss von Fremdsprachen anbelangt,
00:37:55: speziell vom Englischen. In Frankreich ist es ja nicht so, da
00:37:59: gibt es zum Beispiel so eine Radioquote, da müssen die eigene
00:38:02: französische Songs spielen und cool. Sehr witzig.
00:38:05: Die haben auch sich nie dazu niedergelassen und zu sagen, der
00:38:09: Computer ist jetzt der Computer, sondern es ist ja der Ordinateur.
00:38:14: Haben sich ja das schon so ein paar Dinger sozusagen rausgesucht, weil
00:38:18: sie sagen, wir wollen unsere Sprache schützen vor dem Einfluss speziell
00:38:22: von Anglizismen, also von englischstämmigen Wörtern, um
00:38:26: das zu übersetzen. Wie siehst du das?
00:38:28: Müssen wir da? Ist das hinderlich?
00:38:31: Oder sagt man Nee, das ist halt so, das muss man akzeptieren.
00:38:37: Und wie geht ihr da bei der verständlichen Sprache mit um?
00:38:42: Lasst ihr das drin oder übersetzt ihr das dann, wenn
00:38:45: sich das eingebürgert hat.
00:38:49: Man muss unterscheiden. Mache ich es jetzt komplizierter oder
00:38:55: einfacher das Internet oder so?
00:38:58: Ich war mal als Schüler waren wir mal auf so Seiten, die haben das zum Spaß
00:39:01: haben die man sich so ganz. Ähm ja, ich weiß nicht so ein
00:39:05: bisschen hinterwäldlerisch. Ich weiß nicht, wie
00:39:07: ich es sagen soll. Ja, die haben dann gesagt, äh, ähm,
00:39:14: Kinder und Wagner anschnur.de statt online.de.
00:39:18: Anschnur Ja, also alles ganz deutsch. Es war halt Satire.
00:39:22: Ja, okay, ich. Könnte jetzt auch das Internet sagen.
00:39:26: Ähm, ähm, was, was war letztens Netz? Sorry, die Frankfurter Rundschau hat
00:39:32: letztens über uns berichtet. Vielen Dank, Toller Artikel, aber es
00:39:36: war ein Wort drin Netzseite statt Website.
00:39:39: Das fand ich irgendwie süß. Also ich fand, es ist ein süßes Wort,
00:39:42: aber es ist sogar Deutscher. Aber ich glaube, es ist inzwischen
00:39:45: weniger verständlich als Internetseite oder Website oder
00:39:47: Homepage, weil. Sich das so eingebürgert hat und weil
00:39:50: das Teil der der der Sprache.
00:39:53: Also aktueller Stand ist. Das wechselt ja auch stark durch.
00:39:56: Es kommt am Ende auf die Zielgruppe an, auch so eine Software wie unsere,
00:40:00: die kann nicht in deine Zielgruppe reinschauen.
00:40:02: Sie ist ein Instrument und es hilft. Aber am Ende musst du selbst als
00:40:07: Unternehmen, als Medienmacher entscheiden, was ist für meine
00:40:11: Zuhörer, Zuschauer, Leser usw das Richtige?
00:40:14: Also es geht um. Ich finde das auch ein total
00:40:17: spannenden Job, sich mehr in die Leute reinzuversetzen, für die ich
00:40:21: Inhalte produziere, Briefe schreibe, was auch immer.
00:40:24: Was verstehen die da kann so ein dann hilft so ein Tool unbedingt.
00:40:28: Aber am Ende sollte der Mensch entscheiden, was ist die richtige
00:40:31: Kommunikation für mein Gegenüber? Und da ist dann eben so ein Ding.
00:40:36: Ja, Netzseite oder Website, da werde ich die Website nehmen.
00:40:41: Ich muss regelmäßig mit meiner Zielgruppe sprechen, um die zu
00:40:43: verstehen, Was benutzen die für eine Sprache?
00:40:45: Ich komme so aus der aus der Richtung SEO, Googleoptimierung.
00:40:50: Google. Optimierung,
00:40:52: Suchmaschinenoptimierung. Und da hieß es und da heißt es immer
00:40:55: noch Benutzt die Sprache deiner Zielgruppe.
00:40:57: Die Suchbegriffe, die die bei Google eintippen, die benutzt du in deinen
00:41:01: Texten nicht nur. Also, um den
00:41:03: Text mit Worten zuzuklatschen. Das sollte man nicht machen, sondern
00:41:06: benutzt das Vokabular deiner Zielgruppe, um deine
00:41:08: Produkte zu beschreiben.
00:41:11: Dazu muss man sie kennen. Dazu muss man sie kennen.
00:41:13: Bei Google kann man sie analysieren. Was benutzen die
00:41:15: Leute für eine Sprache? Du kannst auch auf andere Weise
00:41:18: analysieren und dann solltest du eben zum Beispiel bei unserer Teamversion
00:41:22: in der Liga Textanalyse kannst du einstellen, welche Begriffe sollten
00:41:26: verwendet werden, welche nicht?
00:41:29: Und dann stellst du das ein und dann machen das alle richtig.
00:41:31: In Zukunft muss es halt einmal analysieren oder du weißt es.
00:41:37: Ich weiß auch ich, ich, ich Coach viel Verlage, die Amazon Texte
00:41:41: schreiben wollen, müssen die Lektoren auf Amazon Texte schreiben.
00:41:45: Und ich coache die dann und helfe denen, dass es auch ein bisschen Spaß
00:41:48: macht und funktioniert. Und die kennen ihre Kunden in der
00:41:51: Regel recht gut, weil das alte Unternehmen sind und die sind im
00:41:54: Kontakt mit ihrer Zielgruppe und das ist immer schön.
00:41:57: Oder die auch die Versicherung, sind ja alles sehr alte Unternehmen und
00:42:01: die haben viel Wissen über ihre Kunden.
00:42:03: Das ist schon cool. Und da, ähm, da sollte jeder mehr
00:42:07: investieren, nicht nur in Software, sondern auch darin, die Menschen
00:42:11: näher an die Menschen heranzuwachsen.
00:42:14: Drehen wir mal das Rad fünf Jahre nach vorne.
00:42:16: Was? Wie sieht dann die Welt in Sachen
00:42:18: Verständlichkeit aus? Aus deiner Sicht optimal.
00:42:25: Ich glaube, ich glaube fest daran,
00:42:30: dass sie deutlich verständlicher ist und dass ich da auch im Kopf von
00:42:36: jedem was tut.
00:42:39: Also ich, ich. Ich habe so ein Gefühl.
00:42:41: Also, wenn Sprache verständlicher wird, da bin ich überzeugt davon,
00:42:46: dass wir auch in einer mitfühlenderen, gegenseitig sich
00:42:49: besser verstehenden Welt leben. Und ich glaube, in fünf Jahren sind
00:42:53: wir da schon einen großen Schritt weiter, dass wir alle weniger
00:42:56: Worthülsen benutzen und konkreter sind in dem, was
00:42:59: wir sagen, was wir meinen.
00:43:01: Ähm, und ich glaube auch, es gibt ja Untersuchungen, die zeigen, dass
00:43:06: Menschen Organisationen eher vertrauen, wenn die
00:43:09: sich verständlich ausdrücken. Es gab schon nach der Finanzkrise
00:43:12: 2009 und ich glaube, da geht es immer weiter hin.
00:43:14: Du wirst den Leuten immer weniger Worthülsen hinwerfen können und die
00:43:19: glauben das dann schon und die machen da mit.
00:43:23: Das sieht man an solchen, ja solchen Entwicklungen, dass die AfD da ihr
00:43:27: Parteiprogramm super verständlich verkauft.
00:43:31: Die wissen da schon, was sie tun und da müssen sich alle hin entwickeln,
00:43:35: um da ein Gleichgewicht herzustellen wieder.
00:43:38: Und ich glaube, was ich so mitkriege, dass ich da am Mindset was ändert.
00:43:43: Ich bin da aber auch 24 Stunden am Tag dran, das zu verändern.
00:43:47: Wir machen viel Lobbyarbeit, sozusagen jede, jede Woche
00:43:50: Pressearbeit für verständliche Sprache.
00:43:52: Und ich kriege von sehr vielen Menschen mit, die da dabei sind.
00:43:54: Und ich glaube, das wird sich verbessern.
00:43:57: Aber ich glaube, es wird weiterhin das Dogma das wird es noch geben, das
00:44:00: Dogma, dass verständliche Sprache.
00:44:04: Ist, das wird es noch geben. Dann wünsche ich dir viel Spaß bei
00:44:08: der Aufklärungsarbeit. Davon lebe ich ja auch.
00:44:10: Wir haben alle was davon. Ja, ja und eine spannende Reise.
00:44:14: Wünsch dir alles Gute dazu. Danke, dass du da warst.
00:44:16: Danke für das Interview und viel Erfolg mit eurer tollen Software mit
00:44:19: den Untertiteln. Das ist ja wirklich eine tolle Sache,
00:44:21: was ihr da macht. Danke.
00:44:23: Ja, Dito. Dito.
00:44:25: Vielen Dank. Mach's gut, Michel.
00:44:27: Ciao.