Mission Erfolgsstories – mit Bewegtbild und KI-Strategien

Transkript

Zurück zur Episode

00:00:00: Heute in unserem Podcast Norbert Gierlich.

00:00:03: Er ist Standortleiter. Der Vogel Sänger Studios, macht noch

00:00:06: ein paar andere Sachen im Bereich Marketing und ich muss vorweg

00:00:09: schicken wir haben zusammen gearbeitet, von 2007 bis 2012, da hat

00:00:12: er unser Marketing verantwortet. Herzlich willkommen, Norbert.

00:00:16: Hallo Michael, schön, dass du da bist.

00:00:18: Nice to be back. Ja.

00:00:20: Was hat sich Das kann ich jetzt nicht fragen, was sich alles verändert hat,

00:00:23: Dass ich wahnsinnig viel verändert. Wir sind aber auch in Kontakt

00:00:26: geblieben, muss man dazu sagen. Aber wir haben dich auch deshalb

00:00:29: eingeladen, weil ihr mit den Vogel Sänger Studios, glaube ich, gerade so

00:00:34: richtig mitbekommt, was es bedeutet, die Transformation im

00:00:37: Digitalen zu erleben. Ja, zu euch kommen ja Kunden, die

00:00:41: möchten ihre Produkte in Szene gesetzt wissen.

00:00:44: Kannst du gleich ein bisschen dazu erzählen.

00:00:46: Und was sich jetzt gerade in unserer oder auch in eurer Branche natürlich

00:00:50: tut, ist ja der Wahnsinn. Lass uns mal darüber sprechen, wie

00:00:55: aus deiner Wahrnehmung sich die Dinge verändert haben.

00:00:58: Und vielleicht sagst du von Anfang an zu Anfang, was die Vogelsänger

00:01:01: Studios eigentlich machen, woher die kommen und wie viel Heritage die auch

00:01:04: in diesem Bereich Werbeproduktion haben.

00:01:07: Sehr gerne! Erst mal vielen Dank für die

00:01:09: Einladung, dass wir heute hier zusammensitzen und auch ein bisschen

00:01:11: sprechen können über Vogelsänger Studios in dem Fall.

00:01:14: Wir haben gemeinsam ja, wir beide haben ja auch eine gewisse Heritage

00:01:17: und und Legacy sozusagen. Aber bei den Vogelsänger Studios ist

00:01:20: das tatsächlich schon eine ganze Weile auch ein Stück länger, als wir

00:01:23: beiden unterwegs waren. Die sind kurz davor, also nächstes

00:01:28: Jahr 75 Jahre alt zu werden. Als Unternehmen 1949 gegründet in

00:01:32: Ostwestfalen, und der Gründer sozusagen, also zwei Generationen

00:01:37: zuvor, der war Fotograf und der hat im Grunde dort gelebt, wo damals

00:01:43: schon sehr viele Möbel in Deutschland produziert wurden.

00:01:48: Das ist heute auch immer noch das Küchenmekka, und viele deutsche

00:01:50: Möbelhersteller sitzen da immer noch. Also Küchen zum Beispiel Nobilia und

00:01:53: Co sitzen da um die Ecke.

00:01:55: Und dem ist aufgefallen Damals war in der Werbung klassisch ein Möbelstück,

00:01:59: illustriert, wie fast alles andere in der Werbung auch.

00:02:03: Und er hat sich irgendwann die Frage gestellt Warum wird das eigentlich

00:02:05: nicht in einem Foto gezeigt? Weil ich Qualität, Verarbeitung,

00:02:08: Materialitäten, Funktionen ganz anders darstellen kann in einem Foto.

00:02:13: Wir reden von den 50er Jahren. Neun und 49 Jahre nach dem Krieg.

00:02:16: Genau war die Aufbruchsstimmung. Alle haben sich nur eingerichtet so,

00:02:20: es ging los mit industrieller Fertigung.

00:02:22: Das konnte natürlich schnell höhere Stückzahlen produzieren, um das auch

00:02:25: alles bedienen zu können.

00:02:27: Und der Wohlstand zog so langsam ein. Und dann hat er irgendwie die erste

00:02:30: Firma kontaktiert. Hat er gefragt, ob

00:02:32: er Fotos machen darf. Die waren erst irritiert, haben sich

00:02:34: dann aber darauf eingelassen. Und er hat dann sehr unternehmerisch

00:02:37: auch quasi an einer dieser Bundesstraßen, wo die LKWs immer

00:02:40: entlanggefahren sind, eine Fläche gemietet und hat dort quasi die

00:02:44: ersten Stühle Kommoden fotografiert.

00:02:47: Und das hat so gut funktioniert, dass tatsächlich dieser Hersteller

00:02:51: deutlich mehr verkauft hat durch die Fotos in der Presse, die abgedruckten

00:02:54: Fotos und haben dann halt immer mehr bei ihm beauftragt.

00:02:57: Daraus entstanden ist ein Studio, Mitarbeiter, ein größeres Studio.

00:03:01: Das ging dann so relativ schnell los und er hat dann zwei Kinder in die

00:03:05: Welt gesetzt mit seiner Frau zusammen und war halt ein absoluter Machertyp,

00:03:09: wie man das so kennt. War immer im Studio unterwegs, bei

00:03:14: Kunden unterwegs und die beiden Kinder waren zwei Jungs und der eine

00:03:20: wurde eigentlich wurden beide Fotograf wie der Vater

00:03:24: und der der Gerd. Vogelsänger und Manfred Vogelsänger

00:03:27: hießen die beiden. Der Gründer war Alfred Vogelsänger

00:03:30: und Manfred und und Gerhard haben sich dann quasi da eine Zeit lang

00:03:33: auch in dem elterlichen Betrieb eingebracht und waren

00:03:36: beide in der Fotoproduktion. Und der Manfred hat irgendwann dann,

00:03:40: ich sag mal, die Nase voll gehabt vom Stillimage und hat gesagt Nee, also

00:03:44: das ist mir alles irgendwie zu eindimensional.

00:03:46: Ich muss mich da immer festlegen auf den Moment und so, und ich würde

00:03:49: eigentlich viel lieber Bewegtbild machen und es dann

00:03:51: in die Filmbranche gewechselt. Da kommen wir

00:03:53: vielleicht nachher noch dazu.

00:03:55: Hast du mich im Vorfeld schon ein bisschen dazu gefragt.

00:03:57: Und genau diese, diese Gründungsgeschichte war natürlich

00:04:01: sehr mutig. Deshalb ist heute auch der Claim des

00:04:04: Unternehmens be brave. Das soll nach innen

00:04:06: und nach außen wirken. Dass sowohl die Mitarbeiter, ob jetzt

00:04:08: im Bühnenbau oder im Fotobereich oder in der Postproduktion bei Model

00:04:11: Booking einfach ein Stück mutiger denken, handeln und sich trauen, auch

00:04:15: im Sinne des Kunden einfach mutigeren Content mutigere

00:04:18: Geschichten zu erzählen.

00:04:20: Und das hat im Prinzip bei der Gründung schon so ein bisschen als

00:04:23: Grundstein ja ganz gut funktioniert. Und in dieser zweiten Generation war

00:04:27: das dann so, dass da die erste Digitalkamera gekauft wurde.

00:04:31: Es war dann nichts mehr hier mit Fotoentwicklung und Co, sondern die

00:04:35: erste Digitalkamera. Da waren die damals auch in den in

00:04:38: den Medien in Ostwestfalen überall abgedruckt.

00:04:42: Die erste Kamera kostete irgendwie 140.000 Mark und konnte ein digitales

00:04:46: Foto machen. Und dieses Foto konnte man dann im

00:04:49: Prinzip schon anschauen auf einem Bildschirm.

00:04:52: Und das war natürlich ein Investment, wo jeder Banker vermutlich gesagt hat

00:04:55: das kriegst du nie refinanziert, weil es will jeder einen

00:04:58: Abzug und es gibt eine.

00:05:00: Und es funktioniert. Warum sollte man es ändern?

00:05:03: Vielleicht ein bisschen schon eine Parallele zu dem, was jetzt passiert.

00:05:06: Deshalb erzähle ich das auch. War damals auch eine mutige

00:05:08: Entscheidung zu sagen, wir digitalisieren die Prozesse vom Foto

00:05:11: dann aber auch in die Bildbearbeitung und Postproduktion.

00:05:14: Und der Manfred ist dann in den Film gegangen und hat da eben für sich

00:05:18: sehr viel Revolutionäres quasi erlebt und auch selber mit

00:05:22: auf die Straße gebracht. Er ist heute Ehrenmitglied in der

00:05:25: Hall of Fame der Werbung, ist Ehrenmitglied beim ADC und hat also

00:05:29: auch sehr viel kreativ Auszeichnungen bekommen.

00:05:31: Aber letztendlich haben beide ihr Ding gemacht Der eine Foto, der

00:05:36: andere Film und der für Foto verantwortliche Gerhard

00:05:39: Vogelsänger ist. Dann hat drei Kinder wiederum

00:05:42: eigentlich viel, in Summe aber erst mal drei mit seiner ersten Frau und

00:05:47: hat im Grunde das Fotostudio noch mal deutlich vergrößert, hat also seinen

00:05:52: Vater übertroffen und hat dann mehr oder weniger.

00:05:55: Ich weiß gar nicht, ob es. Also Zufälle glauben wir ja nicht,

00:05:58: aber auf jeden Fall hat der Otto als großen Kunden gewonnen und hat dann

00:06:01: 25 Jahre lang für Otto, für den Versandhauskatalog im Grunde genommen

00:06:05: fast alles, was mit Möbeln zu tun hat, fotografiert.

00:06:09: Entsprechend groß wurde das Studio und auf dem Grundstück steht das

00:06:12: Studio heute noch. Es gibt drei Standorte, aber es ist

00:06:16: heute quasi flächenmäßig immer noch das größte Fotostudio Europas und das

00:06:20: wurde quasi Grundstein gelegt in dieser Zeit.

00:06:23: In der zweiten Generation speziell auch für den Kunden.

00:06:26: Otto Weil man natürlich viel Lager brauchte.

00:06:28: Es kamen die ganzen Möbel an, das musste alles zwischengelagert werden.

00:06:31: Ein riesiges Logistikthema, glaube ich.

00:06:33: Oder genau elf Studios alles draufhaben.

00:06:35: Die Prozesse. Jedes Studio hat eine Anlieferzone,

00:06:37: wurde mit dem LKW hinkommst und wo die ganze Ware rauskommt.

00:06:39: Also einfach logistisch anspruchsvoll.

00:06:41: Und dann natürlich auch das Thema. Die Studios brauchten alle eine

00:06:44: Breite Höhe, Tiefe, wo man dann Räume bauen kann, weil natürlich für den

00:06:49: Kunden immer wichtig war, dass man einen Raum ja simuliert, möglichst

00:06:53: echt aussehen lässt und dann über die Ausstattung, über die Stylisten den

00:06:56: Raum dann quasi dekoriert, einrichtet und lebensnah wirken lässt.

00:07:01: Und dann wurden Fotos gemacht und die dritte Generation, Cord Kai und Katja

00:07:05: Vogelsänger, führen jetzt das Unternehmen und sind jetzt sozusagen

00:07:09: auch wieder aufgerufen, mutig zu sein für die nächsten Jahre und müssen

00:07:13: sich jetzt natürlich Themen stellen, die eher, sagen wir mal,

00:07:18: technologisch besser begründet sind. Also Stichwort jetzt natürlich

00:07:22: generell digitale Produktion, völlig digitalisierter Workflow,

00:07:26: Postproduktion und Foto und Film. Viel anspruchsvoller.

00:07:30: Jetzt die ersten Anzeichen schon von KI oder überhaupt schon im Einsatz

00:07:33: befindliche KI Tools.

00:07:35: Und du merkst natürlich, dass sich sowohl bei der bei der Vergabe von

00:07:39: Projekten oder von Produktionen die Erwartungshaltung beim

00:07:42: Kunden total ändert.

00:07:44: Das hat was mit Generationswechsel zu tun.

00:07:46: Das hat aber auch was mit komplett veränderter Medienlandschaft zu tun.

00:07:49: Da würde ich. Gleich gerne einhaken.

00:07:51: Was ändert sich denn jetzt gerade in Sachen Erwartungshaltung?

00:07:53: Was will denn. Vielleicht sagst du noch kurz was

00:07:55: habt ihr für Kunden? Wie sind die

00:07:57: so ein bisschen strukturiert? Wenn du den Namen nicht nennen

00:07:59: darfst, gerne. Aber dann vielleicht so ein bisschen

00:08:02: Welche Branche? Wie groß?

00:08:04: Dass wir uns ein bisschen vorstellen können Wer kommt zu euch?

00:08:06: Der Kern der Kundschaft besteht immer noch aus Möbelkunden oder Möbelern,

00:08:11: wie man das so in der Industrie nennt.

00:08:14: Völlig und despektierlich.

00:08:16: Und das sind klassisch Polsterpolsterhersteller, also

00:08:19: Polstermöbeln, Wohnlandschaften und Co.

00:08:23: Das sind Kastenmöbel, klassisch Schränke, Kommoden,

00:08:25: Sideboards und Co.

00:08:27: Dann gibt es den ganz großen Bereich der Küchenhersteller, weil die Küchen

00:08:30: tatsächlich natürlich immer in einem Raum, immer in einer Funktion

00:08:33: dargestellt werden, meist mit Model, auch in Benutzung.

00:08:37: Und das würde ich sagen, sind so die aus der Zeit, also aus der

00:08:41: Gründungszeit stammend immer noch der größte Kundenkreis.

00:08:43: Inzwischen machen wir aber auch sehr, sehr viel im im Home Electronics

00:08:48: Bereich im Konsumgüterbereich, was nicht mit Möbeln zu tun hat.

00:08:53: Das Unternehmen hat sich im Prinzip auch so verändert, dass wir eben

00:08:57: Foto, Film, Produktionen und Event mit anbieten.

00:08:59: Also quasi eine Eventagentur mit integriert haben oder aufgebaut

00:09:02: haben, wo es speziell um Firmenjubiläen geht.

00:09:05: Aber die Kundenstruktur kommt im Grunde genommen zum Großteil immer

00:09:09: noch zu uns. Zum Thema Content Production Bei den

00:09:11: Events machen wir dann Dokumentation, Fotofilme von den Kongressen oder von

00:09:15: den Jubiläen.

00:09:17: Aber im Grunde ist es so auf deine Frage zurückkommend, was sich da so

00:09:21: geändert hat. Ich glaube, dass viele.

00:09:26: Ja die meisten würde ich sagen der Kunden inzwischen andere Bedürfnisse

00:09:29: haben, weil sie vom Markt getrieben sind.

00:09:31: Das heißt, der klassische T VC, die klassische Kampagne, hat total

00:09:35: abgenommen aus meiner Sicht. Natürlich sieht man noch Werbespots

00:09:38: im privaten Fernsehen und auch im öffentlich rechtlichen kurz

00:09:41: vor der Tagesschau. Und man sieht dann vielleicht noch in

00:09:44: den Nachrichtensendern, in den entsprechenden Werbeblöcken.

00:09:47: Da natürlich die Spots der üblich bekannten Brands von Automotive bis

00:09:50: Home Electronics und Co.

00:09:53: Aber aus unserer Perspektive und hier jetzt quasi auch für den Standort

00:09:57: München sprechend, ist es auf jeden Fall so, dass dieser klassische TV

00:10:01: ein bisschen ausgedient hat, ähnlich wie der klassische Unternehmensfilm

00:10:05: Das Imagevideo.

00:10:08: Es geht eigentlich viel mehr in das Thema Storytelling.

00:10:10: Es wird viel mehr Geschichte erzählt und das in viel kürzeren Episoden, in

00:10:13: einer viel höheren Frequenz.

00:10:16: Das heißt, du hast das, was am Anfang von vielen ja so ein bisschen

00:10:19: belächelt wurde, irgendwas mit Social Media, irgendein Facebook, irgendein

00:10:24: Tiktok, irgendein Twitter, irgendein Instagram.

00:10:27: Das machen die jungen Wilden in der Firma.

00:10:29: Die kriegen so ein bisschen Spielgeld, die sollen sich

00:10:31: da mal was ausdenken. Die machen mal vielleicht ein

00:10:33: bisschen Making of bei irgendeiner Kampagnenproduktion.

00:10:36: Das hat sich total gedreht. So wie das Internet sich nie

00:10:39: durchgesetzt hat, ist aus Social Media quasi tot.

00:10:42: Und das ist natürlich Quatsch. Ja, das treibt die

00:10:45: Marketingabteilungen extrem, auch die Corporate Communication

00:10:48: Verantwortlichen, weil natürlich die Zielgruppen, die nachwachsenden

00:10:52: Zielgruppen sich dort tummeln.

00:10:54: Zum einen, zum anderen, weil natürlich auch die Mediennutzung

00:10:58: insgesamt sich total verändert hat, wie du weißt, als wir hier zusammen

00:11:02: bei TV eins unterwegs waren auf Messen, da war das Thema aus unserer

00:11:05: Sicht schon ganz klar. Der Weg war vorgezeichnet, es wird

00:11:09: online stattfinden, es ist digital, es ist im Streamingumfeld Second

00:11:13: Screen, Third Screen Nutzung. Es guckt keiner mehr lineares TV.

00:11:18: Wir wissen heute das stimmt nicht. Die Menschen gucken immer noch

00:11:21: lineares TV, aber sie haben ihren zweiten Screen dabei und sie sind

00:11:24: online in den Portalen und tauschen sich da aus.

00:11:27: Und im Grunde genommen ist jetzt natürlich auch mit einem Angebot wie

00:11:30: Tiktok wiederum eine völlig andere Generation unterwegs, sowohl auf

00:11:34: Anbieterseite, was Content angeht, als auch Konsumentenseite.

00:11:38: Und da müssen die Marken und die die Marketingverantwortlichen natürlich

00:11:42: drauf reagieren und insbesondere auch die Agenturen.

00:11:45: Das heißt, auch die Kreation in den Agenturen hat sich total geändert,

00:11:49: weil du eben das, was ich übertreibe jetzt mal was vielleicht eine 45

00:11:54: minütige Episode einer einer Serie erzählt, heute in 15 Sekunden

00:11:58: funktionieren muss oder vielleicht in 30 Sekunden, aber das

00:12:02: ist schon fast Spielfilmlänge. Die Aufmerksamkeitsspanne

00:12:05: ist stark gesunken.

00:12:07: Absolut.

00:12:09: Sagen wir mal ja auch dem dem wahnsinnigen Angebot.

00:12:11: Wie gelingt es denn heute rauszustechen?

00:12:14: Es ist ja ein unfassbares Getöse, ein enormes neues um uns herum.

00:12:19: Wir werden ja beballert mit Informationen.

00:12:22: Wie schaffe ich es denn überhaupt als Marke da noch raus zu stehen?

00:12:25: Ich glaube, es ist. Es ist.

00:12:27: Die große Herausforderung ist, diese Kanäle zu orchestrieren und zum einen

00:12:32: die, die richtigen Formate zu produzieren, also sowohl handwerklich

00:12:36: technisch, also 16 zu 99, zu 16, eins zu eins etc., also in Vignetten zu

00:12:42: produzieren und auch in Vignetten zu denken und sich im Grunde genommen

00:12:45: auf der einen Seite.

00:12:48: Tatsächlich geschichtenerzählend immer neue Geschichten auszudenken,

00:12:52: die in die Marke einzahlen, möglichst lebensnah in der realen Welt

00:12:57: stattfinden, wo der Kunde sich wirklich bewegt und gleichzeitig aber

00:13:01: 111 Konstanz zu schaffen und eben nicht.

00:13:04: Ich übertreibe jetzt alle drei Monate eine neue Geschichte zu erzählen.

00:13:07: Also du brauchst tatsächlich ein Storytelling Konzept, einen Ansatz,

00:13:12: wo du über eine längere Zeit deine Marke immer wieder auflädst mit neuen

00:13:16: Impulsen, die im besten Fall die selben Werte vermitteln.

00:13:20: Dieselben Kaufanreize vermitteln, aber in unterschiedlichsten Sprachen,

00:13:23: in unterschiedlichsten Längen, in unterschiedlichsten Kurzformaten, je

00:13:27: nach Kanal und je nach Zielgruppe. Und das sozusagen in so einem Multi

00:13:32: Channel Business. Das ist viel

00:13:35: herausfordernder als früher. Da hattest du deinen TV Spot, du

00:13:38: hattest deine Printkampagne, der eine oder andere hat vielleicht noch Radio

00:13:41: gemacht und dann gab es noch eine Webseite und auf der Website gab es

00:13:44: vielleicht noch Unternehmensfilme und ein paar Fotos.

00:13:46: Das war's.

00:13:48: Und heute hast du Always on Content. Das heißt, du bist im E Commerce

00:13:51: Umfeld bei den großen Anbietern schlichtweg gezwungen, nach deren

00:13:55: Spielregeln zu spielen. Das heißt, wenn du ein Produkt

00:13:58: verkaufst, bleiben wir jetzt mal bei einem Möbelstück.

00:14:00: Dann brauchst du von deiner Polstergarnitur 12 bis 15 Fotos und

00:14:04: am besten noch einen 360 Grad Video, weil der Kunde

00:14:07: das einfach sehen will. Und wenn du ganz gut bist, hast du es

00:14:10: in verschiedenen Farbvarianten, weil er natürlich sehen will, wie du es

00:14:13: dann in Leder, beige oder in schwarz cord aussieht.

00:14:16: Das hast du ihm im Verkaufsbereich.

00:14:20: Und gleichzeitig hast du natürlich das ganze

00:14:23: Thema Gebrauchsanleitung Handbuch.

00:14:27: Kein Mensch hat Bock, wird. Gelesen, nichts mehr.

00:14:29: Die wollen. Sehen, die wollen sehen.

00:14:31: Also hast du How to Videos und How to Videos von klassischen Unrapping

00:14:34: Videos UnBoxing, wie man das so klassisch auch schon kennt seit

00:14:37: einiger Zeit.

00:14:39: Was ist alles dabei? Wie stöpsel ich das alles zusammen?

00:14:43: Erste Inbetriebnahme Was kann das Gerät so am Anfang?

00:14:46: Muss ich da noch irgendwas groß einstellen und dann bist du aber

00:14:49: natürlich sehr schnell im in der Verlängerung sozusagen.

00:14:53: Da geht es dann um Tipps und Tricks, Insiderwissen.

00:14:55: Welche Shortcuts gibt es? Wer hat vielleicht noch irgendwie ein

00:14:59: geiles Add on, dass du irgendwo runterladen kannst, installieren

00:15:02: kannst und das.

00:15:04: Von einem motorgesteuerten polstermöbel wurde irgendwelche

00:15:07: fußstützen rausfahren kann zur Kopflehnen Rückenlehnen.

00:15:12: Ganz einfach gesprochen bis hin zu komplexen elektronischen Produkten,

00:15:16: wo du natürlich über Howtos und Tutorials die Zielgruppe an sich

00:15:20: bindet, auch neue Kunden gewinnst und natürlich die Anwendung ja

00:15:24: unterhaltsamer und auch effizienter gestaltet.

00:15:27: Und damit hast du natürlich Leute, die wiederkehrend deinen YouTube oder

00:15:31: was auch immer Kanal abonnieren und da halt reingucken.

00:15:35: Aber das bedeutet eben, dass du nicht müde werden darfst, diese Geschichten

00:15:38: zu entwickeln und sie dann auch zu distribuieren.

00:15:41: Ja.

00:15:43: Hast du das Gefühl, dass das hört sich an, als ob man ein wildes Tier

00:15:46: reitet, Weil das ist ja eine hochkomplexe und nie fertige Aufgabe.

00:15:50: Du kannst wahrscheinlich niemals den Haken dran machen und sagen So, jetzt

00:15:54: haben wir an alles gedacht, was wir eigentlich brauchen.

00:15:57: Das Ding ist fertig, sondern am Ende ist es doch.

00:16:00: Ja, das Reiten eines Monsters um das einigermaßen unter

00:16:04: Kontrolle zu halten. Also das ist eigentlich vielleicht

00:16:07: ein extremes, aber ein sehr gutes Bild.

00:16:10: Ja, das ist wie bei einer Website, die wird auch nie fertig.

00:16:13: Es ist auch eine Illusion zu sagen, jetzt haben wir alles drin, was wir

00:16:16: wollen, und jetzt machen wir noch die zwei Sprachvarianten und dann ist das

00:16:19: für immer live.

00:16:21: Das ist ein lebendes Produkt oder fast ein lebender Organismus.

00:16:25: Da musst du ständig dranbleiben und musst ständig dahinter sein, genauso

00:16:28: wie beim Suchmaschinenmarketing. Das verändert sich auch permanent.

00:16:31: Und du musst natürlich gucken, dass du, ähm, dass du den auch sich

00:16:36: ständig verändernden Markt im Blick behältst und von daher bist du umso

00:16:39: mehr getrieben und umso mehr auch in der Verantwortung.

00:16:43: Ähm, das was du beim aktuellen Produkt vielleicht dann irgendwann

00:16:46: alles abgedreht hast und erzählt hast, ist dann ja mit dem

00:16:49: Produktzyklus auch wieder zu Ende, weil dann kommt das nächste Produkt,

00:16:54: die nächste Generation, das nächste Update, das nächste Facelift.

00:16:58: Da beginnst du wieder von vorne, da hast du eine andere

00:17:01: Wettbewerbssituation, Du hast vielleicht eine andere

00:17:03: Marktsituation, du hast ein anderes Zinsniveau, du hast eine Inflation

00:17:07: und du musst plötzlich mit anderen Botschaften rausgehen und das hält

00:17:09: dich in Bewegung. Und das hält dich natürlich auch in

00:17:12: der Produktion in Bewegung, was Budgets angeht.

00:17:14: Du musst dann auch immer wieder auf den Prüfstand stellen Wo produzierst

00:17:17: du, mit wem produzierst du?

00:17:19: Und das bringt uns vielleicht auch so ein bisschen in

00:17:21: das Thema Production Level. Ja, du hast auf der einen Seite

00:17:25: natürlich immer mehr Gadgets und Produktions.

00:17:31: Möglichkeiten.

00:17:33: Also das ist kostenmäßig günstiger geworden.

00:17:35: Du kannst mit Prosumer Equipment inzwischen ganz, ganz

00:17:37: tolle Sachen machen.

00:17:39: Die sind auch relativ ausfallsicher.

00:17:41: Aber du hast natürlich die Herausforderung, dass das Production

00:17:43: Level an sich, was den Output angeht, total gestiegen ist.

00:17:47: Wenn du dir heute ein Social Media Video anschaust von von einer, sagen

00:17:51: wir mal starken Marke von einem größeren Unternehmen, dann ist das

00:17:55: inzwischen in der Qualität produziert.

00:17:58: Das war früher ein Kinospot gewesen für ein Vielfaches an Geld mit einer

00:18:01: vielfach größeren Crew, mit Regie, mit ganz anderer Postproduktion,

00:18:05: Grading und Co.

00:18:07: Und da, das verschmilzt immer mehr.

00:18:11: Auf der einen Seite, auf der anderen Seite ist die Erwartungshaltung

00:18:14: einfach schlicht zu hoch, weil die Konsumenten gewohnt sind, dass in

00:18:18: fast jeder Einstellung irgendein Wahnsinns Special Effect, irgendein

00:18:22: SF FX Element irgendwie eine krasse Kameraperspektive, die so noch nie

00:18:25: gesehen wurde, irgendwie plötzlich erkannt wird.

00:18:28: Und das bindet natürlich die Leute, das schafft Aufmerksamkeit.

00:18:31: Und du hast ja, da sind wir beide ja auch viel im Austausch.

00:18:36: Du hast im Grunde genommen jetzt Einstellungen.

00:18:38: Das wäre James Bond gewesen, vor zehn Jahren, und das dreht jetzt, ich

00:18:42: übertreibe ein bisschen. Ein Content Creator in einem Parkhaus

00:18:44: mit, mit einem Kopter, mit einer Kamera dran, mit einer Actionkamera.

00:18:49: Ja, und du hast das jetzt in der klassischen Produktion, aber hast das

00:18:52: ja auch im Liveumfeld, Wenn du die Motorsportveranstaltungen anguckst,

00:18:55: was da für Perspektiven möglich sind, bei welchen Geschwindigkeiten?

00:18:59: Das sind ja Einstellungen, die jetzt vor fünf Jahren, vor

00:19:01: zehn Jahren nie gegeben. Ja, weil es technisch nicht möglich

00:19:04: gewesen wäre. Jetzt schon.

00:19:06: Und damit ist die Zielgruppe so ein bisschen spoiled.

00:19:08: Die sind verdorben und die wollen immer heißen Scheiß.

00:19:12: Gott sei Dank ist die KI im Dezember 2022 auf den Markt getreten, auf die

00:19:18: Bühne gekommen.

00:19:20: Was wären wir ohne sie? Weil auf der einen Seite, das ist so

00:19:24: meine Wahrnehmung, es wird jetzt oder es wird permanent komplexer und jetzt

00:19:28: kommt auch noch und das ist, finde ich, auch noch gemein

00:19:31: oder je nachdem herausfordernd. Jetzt kommt noch mal eine richtig

00:19:34: brutale Geschwindigkeit. Also wenn man den die Branche so ein

00:19:37: bisschen länger kennt, dann weiß man, die ist schon dynamisch.

00:19:41: Ja, also es ist jetzt nicht so, dass wir hier Däumchen drehen, aber das,

00:19:45: was ich seit Dezember 22 abspielt, vor allen Dingen, finde ich noch mal

00:19:48: etwas stärker, so seit März 23, das ist schon krass.

00:19:51: Also die, die Speed, die da jetzt an den Tag gelegt wird, auch was diese

00:19:55: nennen wir sie noch mal nur Tools, was ein bisschen glaube ich

00:19:58: untertrieben ist, ist ein bisschen mehr als Tool.

00:20:01: Aber wie auch immer, die ist jetzt sehr stark.

00:20:05: Wie viel Einfluss spürt ihr schon?

00:20:09: Also KI selbst haben wir bisher würde ich sagen, noch in der Anfangsphase

00:20:16: im Einsatz. Also wir experimentieren damit, wir

00:20:19: arbeiten, damit wir gucken, was rauskommt, sowohl im Fotobereich als

00:20:22: auch im Filmbereich.

00:20:24: Und das sind im Grunde genommen Stand heute Inhalte, sage ich mal, Themen

00:20:30: auf Textebene, Thementexte, Voice, Voiceover, KI generierte Stimmen, die

00:20:37: man in Spots quasi verwenden kann, wo du deutlich günstiger mit weniger

00:20:42: Buyout entsprechend in verschiedenen Sprachen sehr schnell

00:20:46: Voice Layover bekommst.

00:20:49: Das gleiche gilt aber auch für verschiedene Länder Versionen von

00:20:53: Spots, Cutdowns von Clips für die verschiedenen Kanäle.

00:20:57: Da kannst du natürlich auch mit mit Layering, also mit Textelementen.

00:21:01: Die, die über dem Clip eigentlich laufen, kannst du sehr, sehr schnell

00:21:04: natürlich jetzt Meter machen, weil du eben den klassischen Workflow nicht

00:21:07: mehr brauchst. Du hast keine Übersetzungsbüro, du

00:21:10: hast kein Lektorat, du hast niemanden, der das noch mal irgendwo

00:21:14: auf das Video legt in irgendeiner Postproduktion Suite, sondern das

00:21:18: macht im Prinzip die KI für dich. Und das ist

00:21:20: ganz einfach gesprochen jetzt.

00:21:23: Ich glaube vier Wochen, sechs Wochen, habe ich das Gefühl, gibt es jetzt da

00:21:28: die große Welle KI und Photoshop?

00:21:30: Was kann der Photoshop Artist plötzlich an Speed gewinnen, weil er

00:21:34: entweder komplette Hintergründe in Welten einbauen kann, Lichtstimmungen

00:21:38: ändern kann, Extensions von Motiven errechnen lassen kann, verschiedenste

00:21:42: Produkte in die selbe Hand derselben Darstellerin, desselben Darstellers

00:21:46: bauen montieren kann und das auch wirklich täuschend echt.

00:21:49: Also im Prinzip eine totale Produktivitätssteigerung

00:21:52: auf Knopfdruck.

00:21:54: Und das ist erst der Anfang. Ich glaube, dass die KI natürlich.

00:21:59: Bei Premiere haben sie es vor kurzem angekündigt.

00:22:02: Also das ist dann der Bewegtbildbereich.

00:22:04: Genau. Und im Bewegtbildbereich hast du

00:22:06: natürlich dann noch eine ganz andere Performance.

00:22:08: Und auch da geht es ja darum Jeder, der in der Postproduktion arbeitet,

00:22:12: im Grading arbeitet, weiß, wie aufwendig das ist, dann verschiedene

00:22:15: Sprachversionen rauszu rendern, vielleicht auch kulturell, was

00:22:19: Zielgruppen angeht, unterschiedliche Grading Versionen noch zu schaffen.

00:22:23: Und der nächste Schritt ist dann, solche Contents dann

00:22:26: ja auch zu distribuieren. Wo gehen die dann hin?

00:22:28: Was sind da die Arbeitsschritte? Bisher habe ich eine Mediaagentur,

00:22:30: die macht das Planning, die Bucht, die Assets.

00:22:32: Dann müssen die Assets hochgeladen werden, dann checkt jemand, ob die

00:22:35: alle on time da sind, ob die auch richtig ausgesteuert werden.

00:22:38: Die Auswertung.

00:22:40: Das kann im Prinzip natürlich die KI für dich übernehmen.

00:22:42: Und deshalb glaube ich, ist es ein Produktivitätsthema.

00:22:44: Zum einen und zum anderen ist es aber auch ein Kreativitätsthema, weil du

00:22:48: auch im Inspirationsbereich eben siehst.

00:22:51: Es gibt auch im Fotobereich verschiedene Anbieter im Interior.

00:22:55: Ei zum Beispiel, da hast du Fotos von einem Raum wie dem hier, der ist

00:22:59: vielleicht, den hast du schon länger, wohnt da vielleicht privat oder es

00:23:02: ist dein Büro und du findest es nicht mehr so sexy.

00:23:05: Dann lädst du da das Foto hoch und gibst ein, ob du das im

00:23:08: Industrieloftstil haben willst oder ob das ein Landhaus ist in Dänemark

00:23:12: oder irgendwo vielleicht ein urbanes Living in New York.

00:23:15: Und dann bekommst du in sieben Sekunden eben verschiedene

00:23:18: Perspektiven aus diesem Raum, komplett eingerichtet mit Morgen

00:23:21: 12:00 Abendstimmung und du kannst im Grunde genommen in No Time in einem

00:23:25: Projektmeeting mit dem Kunden zum Beispiel sagen Naja, hier könnte dein

00:23:29: Möbel so aussehen, Ihr könnt das so aussehen, ihr könnt es so aussehen,

00:23:34: was die was die Ausstattung des Raumes angeht, also

00:23:36: den Look and Feel.

00:23:38: Und dann ist der nächste Schritt, dass es auch schon Tools gibt, wo du

00:23:41: die Ausblicke nach draußen quasi. Wenn du im Fotostudio schuhtest,

00:23:45: Fotoaufnahmen produzierst, machst du das meist ohne Scheiben in den

00:23:48: Fensterrahmen, um Reflexionen, Spiegelungen zu vermeiden.

00:23:52: Und jetzt kannst du eben sagen okay, ich habe drinnen Dänemark, dann will

00:23:56: ich aber kein Backdrop auf Stativen hochziehen oder irgendwie noch

00:23:59: ausleuchten mit einem Oberbeleuchter für viel Geld, sondern ich kann im

00:24:03: Prinzip sagen, ich bin jetzt an der dänischen Küste und im besten Fall im

00:24:07: Stil schnell eingebaut. Aber dasselbe Ding kann halt morgen

00:24:10: in Taiwan stehen. Wenn du das möchtest.

00:24:13: Gehen wir mal zwölf Monate in die Zukunft.

00:24:15: Wer von euch in der Firma hat denn dann noch seine klassische

00:24:18: Jobbezeichnung bzw macht noch das, was er heute macht?

00:24:22: Ja, spannende Frage. Wir waren vor zwei Wochen auf so

00:24:25: einem Führungskräfteworkshop Meeting und haben uns da mit Blick nach 24

00:24:29: auch ausgetauscht. Und tatsächlich ist es so, dass die

00:24:33: Verantwortlichkeiten sich verändern und dass die Jobtitel, glaube ich,

00:24:37: nicht mehr so relevant sind.

00:24:40: Ich glaube, dass sich das viel mehr wandelt in, wie das früher auch schon

00:24:44: war in diejenigen, die an der Vorfront einfach total offen sind,

00:24:48: experimentieren und und die Dinge einfach umsetzen, um

00:24:50: daraus zu lernen.

00:24:52: Da lernen wir jetzt als Menschen etwas langsamer als die KI.

00:24:55: Umso mehr sind wir aufgefordert, uns damit zu befassen.

00:24:57: Ja, und diejenigen, die vielleicht sagen ja gut, ich bin eher so am Ende

00:25:01: meiner Laufbahn, das muss ich mir jetzt nicht mehr antun.

00:25:04: Macht ihr das mal?

00:25:06: Die werden konventionell ihren Job weitermachen.

00:25:08: Und ich sage mal, ein Bühnenbauer, der eine Kulisse baut bei einer

00:25:11: Produktion, egal ob Foto oder Film, dem wird die KI relativ egal sein.

00:25:15: Der sagt Ich habe meine Tools, meine Werkstoffe.

00:25:17: Mehr brauche ich nicht.

00:25:19: Ich kann logisch denken und ich habe ein Architekten, der

00:25:21: mir das zeichnet. Aber Stichwort Innenarchitektur.

00:25:23: Da ist es dann zum Beispiel schon so, dass der eine oder andere Architekt

00:25:26: vielleicht zu langsam wird.

00:25:28: Und kommt denn da nicht auch der Kunde und sagt Jetzt hören Sie mal

00:25:31: zu, Das, was Sie da immer so berechnen, das habe ich mir gerade

00:25:34: auf drei Tools ja selber zusammengebastelt.

00:25:36: Jetzt brauche ich aber nur noch einen, der mir das umsetzt.

00:25:38: Da fehlt es mir noch. Ähm, ist da nicht auch das die

00:25:41: Gefahr, dass der Kunde die Arbeit, die ihr eigentlich macht, nicht mehr

00:25:45: so wertschätzt, weil er sagt Ist ja überall kostenlos da?

00:25:48: Wir hatten damals zum Beispiel das Problem bei YouTube ja 2007, dass die

00:25:52: sich erinnern. Wir haben damals aufwendig Streaming

00:25:55: gemacht und auf einmal kam YouTube und hat das

00:25:57: alles kostenlos angeboten. Und die Urheberrechte

00:25:59: waren völlig egal. Man hat den Leuten erlaubt, alles

00:26:02: hochzuladen und auf einmal war das Ding bekannt.

00:26:04: Die haben das durchgedrückt aufgrund ihres Geldes und natürlich auch mit

00:26:07: der Macht, das dann juristisch auch durchzufechten.

00:26:11: Und auf einmal kamen die Kunden und sagten Oh, da müssen wir jetzt leider

00:26:14: bei euch den Vertrag kündigen, weil da ist es ja kostenlos.

00:26:17: Was ist nicht wahr, Es wird mit Daten bezahlt, aber das ist so ein

00:26:20: ähnliches Thema gewesen. Da hat es uns,

00:26:22: muss man sagen, fast zerlegt.

00:26:25: Also ich glaube.

00:26:27: Parallel zu der Geschichte, die du gerade erzählt hast.

00:26:29: Und natürlich erinnere ich mich daran.

00:26:31: Ja, wir werden natürlich Herausforderungen haben in dem

00:26:34: Bereich und da wird sicherlich auch Kunden geben, die sagen, wir machen

00:26:38: jetzt nichts mehr mit Vogelsänger oder mit einem anderen Anbieter,

00:26:42: sondern wir machen das jetzt KI gestützt viel schneller selber

00:26:45: inhouse und gefühlt fast kostenfrei.

00:26:48: Aber du hast natürlich aus meiner Sicht das Thema Beratungskompetenz.

00:26:52: Das wird extrem wachsen und an Bedeutung zunehmen.

00:26:55: Ob das Agenturen sind, ob das Regie ist, ob das eine Produktions

00:26:59: aufnahmeleitung ist, das wird jemand sein, dass das ein zentraler

00:27:02: Ansprechpartner für den Kunden oder die Agentur.

00:27:05: Und die Person muss im Grunde genommen inhalieren, wofür die Marke

00:27:09: steht, was die Geschichte eigentlich transportiert, warum die Geschichte

00:27:13: so entwickelt wurde und wie sie im besten Fall auch draußen am Markt

00:27:16: funktioniert und wahrgenommen wird Und über welchen Zeitraum.

00:27:20: Und ich glaube, das ist etwas, das du der KI nicht überlassen kannst.

00:27:24: Diese Beratungsleistung, weil das Erfahrung voraussetzt, weil das auch

00:27:28: Menschenverständnis ja voraussetzt, also wie Menschen ticken und worauf

00:27:31: die reagieren und wie die reagieren.

00:27:34: Das ist das eine. Und das Zweite ist

00:27:36: auch, dass du natürlich.

00:27:39: Wir setzen mal voraus, dass die KI genauso schnell oder noch schneller

00:27:42: besser wird. Dann ist das Argument, dass ich jetzt

00:27:44: gleich ins Feld für vielleicht obsolet.

00:27:46: Aber Stand heute würde ich sagen, die KI produziert halt Inhalte, die du

00:27:52: mit fünfmaligen Prompting in fünf verschiedenen Versionen bekommst.

00:27:57: Also die KI kann es nicht reproduzieren.

00:27:59: Wenn wir heute einen Content produzieren, ob das ein Foto oder ein

00:28:02: Film ist oder wenn ihr ein Livestreaming macht und der Kunde

00:28:04: sagt Ich will das genauso noch mal, du meinst die Konstanz?

00:28:07: Genau, dann kriegst du das wieder genauso hin.

00:28:09: Bei der KI ist das Ergebnis immer anders, weil es eine andere Art von

00:28:13: so stelle ich mir das vor.

00:28:15: Zusammensetzung der Elemente für sich wählt.

00:28:20: Am Ende. Sind es statistische Berechnungen,

00:28:22: die immer wieder neu ausfallen, weil die, sagen wir mal, die Zahlen sich

00:28:25: so massiv ändern.

00:28:27: Und auch die Zeiträume. Ich glaube jetzt die die Daten sind

00:28:31: immer noch bis Ende 22, quasi Datenbankzugriff.

00:28:34: Das wird dann natürlich irgendwann erweitert.

00:28:37: Aber du wirst sehr langsam, also quasi immer ein Jahr rückwirkend.

00:28:41: Jetzt wirst du einen Datenbankbestand erweitert bekommen, auf den die

00:28:45: Plattform zugreifen kann.

00:28:47: Das heißt, der Datenbestand ist endlich.

00:28:49: Also er ist schier unendlich, weil er auf die ganze Welt zugreifen kann,

00:28:53: auf das Wissen der Welt und auch auf alle Kampagnen, die es schon mal gab.

00:28:56: Und wenn ich jetzt da eben rein tippe, ich möchte eine Kampagne für

00:29:00: Sneaker und die soll funktionieren für 14 bis 19 jährige und das ist

00:29:03: Streetstyle und es soll bitte nicht in den USA stattfinden, dann bekomme

00:29:07: ich da sehr schnell ein Ergebnis, das auf den ersten Blick total cool ist.

00:29:11: Wenn ich das aber genauso nochmal prompte, bekomme ich eine Kampagne,

00:29:14: die anders aussieht und dann habe ich keine Konsistenz.

00:29:17: Und die ist gerade in dem Grundrauschen in dieser Frequenz, die

00:29:20: du vorhin angesprochen hast, in der Dichte an Noise oder an Lautstärke um

00:29:24: uns herum total wichtig, um eben konsistent dann auch in die Marke

00:29:28: einzuzahlen oder in das Produkt.

00:29:31: Aber ich glaube, es ist ein Thema, wo es im kreativen Umfeld trotzdem was

00:29:36: Brainstormings angeht, was so Earlyface Meetings angeht mit Kunden,

00:29:42: wo du denen zeigen kannst. Also wir haben uns das ungefähr so

00:29:45: vorgestellt So könnte das aussehen.

00:29:47: Das sind viele Dinge, die du sonst halt aufwendig scribbeln musst und

00:29:50: irgendwie visualisieren. Das heißt, ich glaube, dass in der

00:29:54: Kreation an sich viele Menschen Aufgaben nicht mehr verrichten

00:29:57: müssen, die sie vielleicht auch gar nicht so geil

00:30:00: finden, weil sie scribbeln. Irgendwas nur damit der Kunde

00:30:04: versteht, wie der Kreative sich das vorstellt.

00:30:06: Danach wird das gar nicht mehr benötigt.

00:30:08: Das Produkt also als Zwischenprodukt, das kann man KI gestützt sehr schnell

00:30:12: machen und auch viel, viel effizienter.

00:30:15: Aber ich glaube, so richtig spannend und da wird denke ich, in sehr naher

00:30:19: Zukunft auch bei uns die Musik spielen.

00:30:21: Das ist wir sprechen von uns als Studio immer als Creative Factory,

00:30:25: weil wir eben Kreatives mit einer hohen Stückzahl mit viel Ausstoß

00:30:29: produzieren können.

00:30:31: Und der hohe Ausstoß, die vielen Fotos zum Beispiel müssen ja alle in

00:30:35: die Post, die es bei uns inhouse.

00:30:37: Und ich kann jetzt natürlich die Mitarbeiteranzahl skalieren, ohne

00:30:41: neue Leute einzustellen, indem die mit diesen neuen Tools viel schneller

00:30:45: KI gestützte Ergebnisse erzielen, die qualitativ besser sind als von

00:30:49: einzelnen Personen.

00:30:51: Vielleicht manuell in einer besseren Qualität erzeugt, aber viel, viel

00:30:55: mehr Zeit dafür in Anspruch nimmt. Das heißt, wir bekommen viel mehr

00:31:00: Content aus der Pipeline in kürzerer Zeit.

00:31:03: Und da glaube ich, ist es eine Lernkurve, einfach zu gucken, wo muss

00:31:07: man abwägen, was kann die KI bis wohin schon jetzt sehr gut und was

00:31:10: macht sie vielleicht zukünftig auch komplett allein?

00:31:13: Vielleicht haben wir irgendwann gar keine Postproduktion mehr inhouse.

00:31:15: Da haben wir auch schon oft drüber geredet.

00:31:17: Wenn sich KI dann sozusagen der KI verkauft oder KI bestellt was bei der

00:31:21: KI und was machen wir dann noch so sehen wir dann nur noch am Freizeit.

00:31:26: Das ist ja, da wird es dann schon sehr philosophisch.

00:31:29: Ich würde gern noch mal auf das Thema kommen.

00:31:31: Wenn ich das so höre, was du erzählst, dann braucht ihr eigentlich

00:31:35: so eine Art Prozessarchitekten, weil das ändert sich ständig.

00:31:38: Also ihr braucht eigentlich eine permanente und wir ja auch eigentlich

00:31:42: fast jedes Unternehmen, wenn das jetzt noch mehr in die Abläufe

00:31:45: eingreift, das Ganze und wir haben vorhin noch über Geschwindigkeit

00:31:48: gesprochen, dann brauchst du eigentlich Menschen, die in der Lage

00:31:52: sind, diese Prozesse mit den nennen wir sie mal Tools neuen KI Tools

00:31:56: permanent neu aufzusetzen, neu zu orchestrieren und zwar in einer

00:31:59: atemberaubenden Geschwindigkeit, um, Falls du feststellst, da hakt es

00:32:03: irgendwo, Das ist noch nicht so gut, sofort eine Art

00:32:06: neuen Prozess zu etablieren. Das ist eigentlich, glaube ich, die

00:32:10: Aufgabe schlechthin in den nächsten Jahren für alle.

00:32:12: Absolut. Und wie schnell sich das gerade

00:32:14: verändert, kann man, glaube ich, auch daran erkennen.

00:32:18: Du hast es vorhin angesprochen, Eingangs März ging das so los mit KI

00:32:23: und MAN 23 Jahre. Man hatte plötzlich das Gefühl, es

00:32:26: ist auf jedem Panel, das ist in jeder Morning Show.

00:32:28: Es ist sogar ein heute Nachrichten oder.

00:32:33: Der Taxifahrer spricht drüber. Genau.

00:32:35: Also plötzlich war das so ein Mainstream Thema gefühlt.

00:32:37: Aber tatsächlich habe ich persönlich, ich glaube im Mai.

00:32:46: Einen der ersten Vorträge gehört auch hier in München von einem von einem

00:32:50: guten Freund, der eine Agentur hat in Oberhausen.

00:32:54: Und der hat dann einen Vortrag quasi dabei gehabt, im Gepäck, hat den hier

00:32:58: quasi im Vor Marketing Leuten präsentiert.

00:33:01: Und im Grunde genommen war damals noch seine Aussage also er geht stark

00:33:05: davon aus und so sieht das die Industrie auch Kreativwirtschaft.

00:33:09: Wie gesagt, mei, das ist ein komplett neues Berufsbild gibt

00:33:12: und zwar prompt Engineering.

00:33:15: Und der Prompt Engineer ist der, der eben lernt und immer besser darin

00:33:19: wird, die Befehle der KI zu erteilen, damit er von der KI möglichst präzise

00:33:23: das zurückbekommt, was er möchte mit möglichst wenig Streuverlust.

00:33:28: Letzte Woche mit Menschen gesprochen, war in Nürnberg auf Europas größtem

00:33:33: Hörakustiker Kongress. Okay, da gab es auch ein Panel, auch

00:33:37: zum Thema KI im Bereich Hörakustik.

00:33:40: Was sind die Risiken, Was sind die Chancen?

00:33:42: Also Hörakustik. Sprechen wir von Hörgerät?

00:33:44: Hörgeräten. Okay, alles klar.

00:33:46: Okay. Und da war zum Beispiel die Aussage

00:33:48: der Prompt Engineer. Den also den brauchst du nicht mehr,

00:33:51: weil das Berufsbild ist jetzt schon wieder obsolet, weil nämlich jeder,

00:33:55: der regelmäßig damit arbeitet, sehr schnell versteht, wie stark er

00:34:00: sozusagen den Befehl, den er dort rein tippt, verfeinern und und

00:34:04: verbessern muss, um dann sehr granular im Prinzip über wenige Worte

00:34:08: oder Sätze das zu bekommen, was er möchte.

00:34:12: Und das zeigt, glaube ich sehr deutlich, wir dürfen uns da jetzt

00:34:15: nicht an irgendwelchen Berufsbezeichnungen oder Jobtitles

00:34:17: festklammern, sondern das ist genauso, wie du sagst.

00:34:20: Du wirst im Prinzip in jedem Unternehmen, das mit Technologie zu

00:34:24: tun hat, jemanden brauchen, der der diese Entwicklung, die

00:34:29: Geschwindigkeit, die Breite der Tools überblickt und da erstmal am

00:34:33: Laufenden bleibt, ja damit auch dem Großteil seiner Kollegen inhaltlich

00:34:38: voraus ist und im Grunde, ich würde fast sagen, wie eine Inhouse Beratung

00:34:43: ja sinnvoll überlegt welche Tools muss man kombinieren und kann man

00:34:46: vielleicht auch jetzt schon im Unternehmen einsetzen.

00:34:51: Also doch der. KI Tool Manager.

00:34:53: Es ist vielleicht auch immer wir brauchen immer ein.

00:34:56: Label, das muss irgendwie geframet werden, damit man sich.

00:34:59: Vorstellen. Kann vielleicht der weiß ich nicht,

00:35:02: der Artificial Intelligence and officer don't know.

00:35:06: Irgendein Titel wird es dann schon geben.

00:35:08: Ja. Weil ich glaube, dass es je nach

00:35:10: Unternehmensgröße doch jemand bei den größeren Firmen auf zehn Level wäre,

00:35:14: der eben auch dann die Möglichkeit hat, mit dem entsprechenden Standing

00:35:18: auf Vorstandsebene Geschäftsführungsebene die Themen

00:35:21: dann auch top down zu treiben.

00:35:23: Weil ich glaube nicht, dass das ein Thema ist, dass Bottom up

00:35:26: funktionieren kann.

00:35:28: Dann dauert es zu lang.

00:35:30: Also du wirst jemanden brauchen, der sich das zur strategischen Aufgabe

00:35:33: macht und sagt Wir als Automobilhersteller, wir als Weise

00:35:36: nicht Hausgerätehersteller.

00:35:38: Wir müssen jetzt möglichst schnell verstehen, wie es in unserem

00:35:42: Business, in unserem Industriebereich mit KI für uns schneller,

00:35:45: produktiver, effizienter, mit mehr Marge, kürzeren Produktionszeiten

00:35:50: funktioniert, umsetzbar ist.

00:35:52: Und das wird jemand sein, der natürlich sehr viele Augen und Ohren

00:35:55: offen hat und einfach schlicht von Natur aus neugierig ist, weil der

00:35:58: wird Dinge ausprobieren müssen.

00:36:01: Ich glaube, es ist ein klassisches Consulting Business gewesen über

00:36:05: lange Zeit. Das die großen Beratungshäuser in den

00:36:08: Industrieunternehmen ein und ausgegangen sind und ihnen erzählt

00:36:11: haben, wie das Internet funktioniert oder wie eCommerce funktioniert und

00:36:15: Onlineshops, ob die einen Sinn haben oder nicht und

00:36:17: Suchmaschinen und und und.

00:36:20: Ähm, ich weiß nicht, ob das bei der KI zeitlich ausreicht.

00:36:23: Ja, ich glaube, das muss im Unternehmen verankert sein.

00:36:26: Und wenn man clever und schnell ist, denke ich, dann holt man sich

00:36:30: entweder Leute von extern und holt sich die an Bord fest, damit die

00:36:33: Iterationsschleifen kurz sind und die Wege kurz und damit auch die, die die

00:36:37: Geschwindigkeit hoch, ja, um die Prozesse zu treiben.

00:36:41: Oder man man holt sich wirklich jemanden quasi aus dem eigenen

00:36:44: Unternehmen, weil man weiß, ich habe ich sag jetzt mal bewusst drei Gigs

00:36:49: und zwei Nerds, die sich sowieso permanent damit befassen.

00:36:52: Und ich würde gar nicht sagen, dass das klassischerweise die IT ist, die

00:36:56: sich da irgendwie damit befasst, sondern das sind viele Menschen, die

00:36:59: die einfach Neues gerne ausprobieren und durchaus auch im Contentbereich,

00:37:03: vielleicht in ihrer Freizeit zu Hause schon viel mehr mit KI tun, als sie

00:37:06: im Unternehmen erzählen.

00:37:08: Oder. Vielleicht im Unternehmen noch

00:37:10: erlaubt ist. Genau, gibt es ja auch.

00:37:12: Ist ja auch ein ganz wichtiges Thema. Es gibt ja auch welche, die das

00:37:14: verdrängen und vielleicht sagen. So wie damals haben ja auch viele

00:37:16: gesagt das Internet wird nicht kommen, eCommerce ist Quatsch oder

00:37:20: was waren auch so ein paar Sachen. Ja mein Gott, eine Suchmaschine, wer

00:37:24: braucht das schon?

00:37:26: Das sind natürlich Fehleinschätzungen gewesen, wie wir heute wissen.

00:37:29: Kommen wir mal zu deiner zweiten Tätigkeit.

00:37:31: Du bist ja auch einer der Initiatoren des Markencamps.

00:37:35: Was macht das Markencamp richtig?

00:37:37: Das Markencamp ist eine Plattform.

00:37:40: Würde ich ein Netzwerk, könnte man sagen.

00:37:44: Für. Menschen, die mit an

00:37:47: und für Marken arbeiten. Das heißt, es sind Leute aus

00:37:49: Agenturen, das sind Leute aus Marketingabteilungen.

00:37:52: Das sind aber auch einige, die in der Beratung unterwegs sind.

00:37:55: Das sind einige, die im Softwarebereich Applications

00:37:58: entwickeln, also Apps bauen oder auch klassische UX Designer, die sich eben

00:38:04: mit dem Thema Marke befassen, aber eher im IT Umfeld oder im Webbereich.

00:38:11: Und das gibt es seit 2013.

00:38:13: Wir sind da zu dritt im Vorstand und bieten quasi Austausch dieser

00:38:17: Gleichgesinnten, sage ich mal, die sich zu einer Konferenz, die über

00:38:22: zwei Tage geht, einmal im Jahr in Deutschland irgendwo versammeln, wo

00:38:26: wir dann entsprechend gastieren.

00:38:29: Ein bisschen wie so ein Wanderzirkus. Und dann gibt es eben noch digitale

00:38:31: Formate, also Marken, Lounges, wo wir zu Themen uns austauschen.

00:38:35: Klassischerweise einen Impulsvortrag haben und dann in

00:38:37: einem sehr kleinen Rahmen.

00:38:40: Heute jetzt in Rahmen von Teams Zoom oder Google Meet abends

00:38:43: zusammenkommen und irgendwie eine Stunde Stunde 30 uns austauschen zu

00:38:46: einem Thema.

00:38:48: Passenderweise jetzt sozusagen letzte Woche eben auch das Thema KI und

00:38:51: Augmented Reality in einem großen Telekomunternehmen.

00:38:54: Und da so ein bisschen Schulterblick bekommen und den unseren Mitgliedern

00:38:57: und auch Gästen anbieten können, um einfach einen Schulterblick zu

00:39:00: bekommen und mal zu sehen, wo die Unternehmen sich zum Beispiel gerade

00:39:04: mit diesen Themen befassen.

00:39:06: Das kann aber auch mal eine klassische Marketingkampagne sein

00:39:10: oder eben auch ein Thema Kommunikation im Wahlkampf.

00:39:16: Wie müssen politische Marken sich ausrichten?

00:39:19: Was macht Trump extrem gut, obwohl ihn viele nicht mögen?

00:39:22: Oder sein Sein Social Media Team? Was machen die Sehr gut?

00:39:26: Und da gibt es spannende Menschen, die wir da an das Markencamp andocken

00:39:28: und im Grunde genommen eigentlich Informationsaustausch bieten.

00:39:31: Ist ein Verein, kann man. Sagen, das ist ein Verein?

00:39:33: Absolut genau. Steht ein Verein dahinter und ist so

00:39:36: ein bisschen.

00:39:39: Ja jetzt zehn geworden, also quasi schon etwas in die Jahre gekommen,

00:39:43: wenn man so will. Warum habt ihr denn den gegründet?

00:39:45: Hattet ihr irgendwie das Gefühl, ihr seid nicht repräsentiert?

00:39:48: Weil ich sage jetzt mal Marketing Clubs und du bist ja auch im

00:39:51: Marketing Club München glaube ich sehr aktiv gewesen gewesen.

00:39:55: Ja, aber.

00:39:57: Also ich war. Lange im Marketing Club.

00:39:59: Genau.

00:40:01: Erst bei den sogenannten Führungs beim Führungskräftenachwuchs.

00:40:03: Die hießen damals noch Junioren im Marketing und die waren per Satzung

00:40:07: bis zum vollendeten 34. Lebensjahr Junioren.

00:40:10: Da sieht man, wie alt die Satzung ist.

00:40:12: Und man weiß jetzt, wie alt du bist. Genau.

00:40:14: Und einige Menschen haben heute mit 34 schon vier Firmen verkauft und

00:40:18: sind irgendwie MultiMillionär. Ja, aber damals waren das noch

00:40:22: Junioren im Job und dann ist man in diesem Rahmen eben auch auf

00:40:26: Konferenzen gegangen. Man hat Vorträge besucht, hat sich

00:40:29: dort sozusagen Training on the job Input geholt und hat im Grunde

00:40:32: genommen sein Fachwissen erweitert, hat ein Netzwerk geknüpft und hat

00:40:36: damit Gleichgesinnten sich ausgetauscht.

00:40:38: In diesen Marketing Clubs, meist regional an einem Standort, gab oder

00:40:43: gibt so 65 66 Clubs in Deutschland. Vielleicht sind es inzwischen auch

00:40:47: schon 70. Und die sind alle in einem Dachverband organisiert

00:40:50: im Deutschen Marketingverband. Und da gibt es dann eben den

00:40:52: Deutschen Marketingpreis, den Deutschen Wissenschaftspreis.

00:40:56: Und dann gibt es noch den Marken Award und die haben sich da eben dann

00:40:59: auf Bundesebene getroffen, haben sich da ausgetauscht.

00:41:02: Und irgendwie sind die Menschen, die irgendwann 35 geworden sind, sind

00:41:06: sich so ein bisschen, haben sich ein bisschen aus den Augen verloren, weil

00:41:10: auf diesen Marketingtag nicht so viele davon aufgetaucht sind.

00:41:14: Und irgendwann, wie das so oft ist im Leben, gab es dann immer so dieses

00:41:18: geflügelte Wort Ja, man müsste mal, da sollte mal jemand und irgendwann

00:41:21: war ich es dann leid und habe gesagt Gut, also dann muss man halt jetzt

00:41:24: mal schauen, ob da irgendwie Leute hinkommen, wenn wir selber irgendein

00:41:27: Format anbieten. Und daraus ist

00:41:29: dann das Markencamp entstanden. Ich habe quasi alte Bekannte aus

00:41:31: diesem Kreis kontaktiert und wir haben einen Vorstand gebildet und

00:41:34: dieser Vorstand war irgendwie in Nord, Süd, West und Ostdeutschland

00:41:37: beheimatet, also vier Personen, dann eben die First Seven, um einen Verein

00:41:42: zu gründen, also noch drei weitere, die Freiwillige waren und dann war

00:41:45: der Verein gegründet. Wir haben 2013 dann das erste

00:41:48: Markencamp in München ausgerichtet und haben jetzt in den vergangenen

00:41:52: zehn Jahren wir hatten jetzt dieses Jahr das Markencamp Exchange

00:41:55: Festival, also zehn Jahre Festivalcharakter, zwei parallele

00:42:00: Bühnen deutlich aufwendiger, mit deutlich mehr Content und und

00:42:04: verschiedensten Speakern.

00:42:06: Und man hat einfach gesehen, wie sich auch das entwickelt hat

00:42:08: in den zehn Jahren.

00:42:11: Die Leute erwarten natürlich auch deutlich mehr.

00:42:14: Ja, ich würde sagen Business Output. Ja, es ist keine reine

00:42:18: Freizeitveranstaltung, wo du irgendwie lustig feierst und

00:42:20: irgendwie mal einen Vortrag hörst, sondern die Leute gehen schon

00:42:23: deutlich kritischer auch raus, weil das Zeitkontingent weniger wird.

00:42:27: Zehn Jahre später haben viele Familie, haben vielleicht.

00:42:29: Weniger gereist. Auch oder genau.

00:42:31: Seit Corona ist natürlich auch die Bereitschaft Live

00:42:33: Veranstaltungen zu besuchen. Ich würde sagen, über alle Branchen

00:42:37: hinweg höre ich das bei Veranstaltern.

00:42:39: Das ist deutlich schwerer geworden. Die Menschen sind weniger

00:42:41: verbindlich, legen sich nicht mehr fest, sagen ganz.

00:42:45: Ganz kurz vorher noch ab, leider auch auf Spielerseite und und die

00:42:49: digitalen Formate. Jetzt natürlich durch Corona.

00:42:52: Sämtliche Meetings mit Kollegen Digital hat auch so ein digitales

00:42:56: Vortragsformat an Attraktivität verloren.

00:42:59: Wo früher vielleicht 30 40 Menschen zugehört haben, sind vielleicht jetzt

00:43:02: noch zehn oder zwölf da, weil es sich abgenutzt hat.

00:43:04: Es hat sich abgenutzt. Und das ist natürlich auch so, wenn

00:43:07: du jetzt per se und das ist ja nach Corona so geblieben über den Tag

00:43:10: hinweg, je nachdem, in welchem Level du arbeitest oder auf welchem Level,

00:43:15: im Unternehmen oder in der Agentur bist du ja sowieso schon 234 Stunden

00:43:18: am Tag in irgendwelchen Calls oder mehr.

00:43:21: Und dann hast du abends nicht noch Bock, irgendwie zu Hause dann quasi

00:43:24: beim Abendessen oder kurz danach wieder in einen Call zu gehen, auch

00:43:28: wenn du da für dich was rausholst. Ja.

00:43:31: Aber ja, das ist im Prinzip das Markencamp.

00:43:33: Und das Schöne daran ist einfach, dass es trotzdem im Kern immer noch

00:43:38: die Gleichgesinnten zusammenbringt und der harte Kern

00:43:42: da auch sehr loyal ist. Sagen wir mal so und sich tatsächlich

00:43:46: natürlich auch über das Format hinaus vernetzt und auch tatsächlich

00:43:48: Projekte zusammen macht. Darum geht es natürlich auch.

00:43:52: Und es ist eben auch spannend und damit die Brücke quasi wieder auf

00:43:56: letzten Dienstag dann zu sehen, wenn es dann um Themen wie KI oder

00:44:01: Augmented Reality geht, dann ist natürlich die Neugier da.

00:44:05: Auch wenn das jetzt im Marken oder im Agenturumfeld schon so ein bisschen

00:44:08: die neue Sau ist, die durch alle Dörfer getrieben wird, wie alle zwei

00:44:12: Jahre halt was Neues kommt.

00:44:14: Hat man jetzt aber auch da den Eindruck oder würde ich sagen, habe

00:44:18: ich den Eindruck, dass es jetzt auf jeden Fall die

00:44:20: nächste Stufe erreicht ist. Es geht nicht mehr um die Tools,

00:44:23: sondern man sieht schon, wie die Tools verknüpft ineinander greifen

00:44:27: und tatsächlich Ergebnisse produzieren, die man jetzt vielleicht

00:44:30: eben im März oder im Mai noch nicht so gesehen hätte.

00:44:33: Und da hatten wir jetzt eben auch die Chance zu sehen, wie wie ein Clip,

00:44:38: ein fertiger Werbespot in acht Minuten quasi komplett KI, gestützt

00:44:41: in verschiedenste Sprachvarianten mit extriertem Text, mit übersetzten

00:44:45: Textvarianten zurück in ein Voice over, dann das Voice over auf das

00:44:49: Video gelegt, dann das Lettering eingeblendet, dann sozusagen fertige

00:44:53: Clips raus gerendert und zur Distribution, zur Distribution an die

00:44:56: Mediaagenturen bereitgestellt.

00:44:59: Tatsächlich in acht Minuten funktioniert inzwischen und ich

00:45:01: glaube, das bringt halt eine extreme Geschwindigkeit in

00:45:04: die Fachabteilungen.

00:45:06: Weil wir dürfen nicht vergessen, es ist in der klassischen

00:45:09: Marketingabteilung bis heute nicht so, dass du da eine eigene Content

00:45:12: Produktionsstrecke mit Postproduktion und allem hast, sondern es wird

00:45:16: natürlich immer noch viel mit Agenturen gearbeitet und mit

00:45:19: Production Companies.

00:45:21: Und das ändert sich gerade. Ich muss.

00:45:24: Ich muss da immer So wir hatten früher mal diesen Spruch

00:45:27: Demokratisierung der Produktionsmittel.

00:45:29: Genau. Am Ende ist es ja nichts anderes.

00:45:31: Das heißt, das, was du, wo du früher immer jemand anders gebraucht hast,

00:45:34: die große Werkbank, die bei dir nicht stehen konnte, weil du sie auch nicht

00:45:38: bedienen konntest, die steht jetzt plötzlich bei dir selbst und du

00:45:40: kannst die Dinge selber tun, genauso wie das iPhone.

00:45:43: Das ist ja auch ein super Beispiel. Ja klar, Am Anfang haben die Leute

00:45:46: gesagt Was soll ich mit der Kamera? Aber die haben dann natürlich schnell

00:45:48: gemerkt, dass man damit ja was machen kann.

00:45:50: Erstmal waren es die Selfies und dann Jetzt wird mit Video ganz normal

00:45:54: gedreht und in einer Qualität. Wir haben 4K, ETCS, eine Lok und was

00:45:57: weiß ich nicht alles.

00:45:59: Das kommt jetzt ganz groß und jetzt musst du halt glaube ich schauen, wo

00:46:02: du bleibst, auch irgendwo, wenn du mal die Werkbank verkauft hast, denn

00:46:06: die ist plötzlich nicht mehr zu verkaufen.

00:46:08: Absolut. Und es ist

00:46:10: halt viel Cloud virtualisiert. Du musst natürlich dann auch gucken,

00:46:13: mit welchen Tools arbeitest du.

00:46:15: In gewisser Form bist du dann auch gebunden an die Anbieter, weil da

00:46:17: liegen deine Assets, da wird alles verwaltet.

00:46:20: Ich muss auch noch. Den Datenschutz kurz erwähnen.

00:46:22: Ich wollte gerade sagen bei US Anbietern.

00:46:24: Du bist ja im. Datenschutzbereich auch sehr

00:46:26: umtriebig und auch auch hast viel Expertise und ich glaube auch, dass

00:46:31: da nach wie vor die AGBs von vielen Anbietern einfach akzeptiert werden.

00:46:36: Wie bei jedem Apple Update und bei jedem anderen Cloudanbieter auch.

00:46:40: Und die, die ob Safe Harbour oder anderes, das ist im Prinzip alles

00:46:44: obsolet inzwischen. Es wird alles wieder auf den Kopf

00:46:47: gestellt und zurecht auch zum Teil natürlich hinterfragt, was

00:46:51: Datenschutz angeht. Ja.

00:46:53: Und trotzdem dürfen wir uns da keine Illusionen machen.

00:46:56: Die, die Big Four sitzen in den USA, Tiktok mit Sitz in China und die

00:47:01: machen die Spielregeln. Und da kann ich als EU natürlich

00:47:05: sagen, ich gehe dagegen vor, ich habe ein juristisches Bollwerk und ihr

00:47:09: müsst euch da dran halten.

00:47:12: Dann werden wir als quasi in Deutschland sitzender Markt Stück für

00:47:15: Stück auch an Bedeutung verlieren und auch an Attraktivität.

00:47:18: Und wie gesagt, ich bin weder Datenschützer noch arbeite ich bei

00:47:21: Facebook oder bei den anderen Großen.

00:47:23: Aber ich glaube, das muss man natürlich abwägen und auch da

00:47:26: wiederum als Verantwortlicher in einem Unternehmen.

00:47:30: Du musst dich halt dann mit dem Datenschutz auseinandersetzen.

00:47:32: Es geht gar nicht anders. Ja, aber die Geschwindigkeit auch

00:47:35: dort ist natürlich heftig. Und wenn man tatsächlich im Blick

00:47:39: behält, wie viel Content und wir kennen beide aus der Vergangenheit

00:47:43: inzwischen sind die die grafischen.

00:47:45: Abbildungen der pro Minute pro Sekunde hochgeladenen Contents ja um

00:47:49: ein Vielfaches noch größer als damals.

00:47:52: Ich meine, das ist eigentlich der Wahnsinn und man kann sich das in

00:47:55: Zahlen auch gar nicht mehr wirklich vorstellen, was das bedeutet an

00:47:58: Serverkapazität, an Strom, an Rechenleistung.

00:48:02: Das Muschelgesetz ist vielleicht bald ausgehebelt, hat man das Gefühl, weil

00:48:05: es einfach immer schneller, immer schneller, immer mehr Leistung gibt

00:48:08: und immer mehr Speicherkapazitäten. Und wenn alle in 4K drehen, muss der

00:48:11: ganze Content ja auch irgendwohin.

00:48:14: Ja, ja und die sind. Ja jetzt schon bei

00:48:16: acht K auf der Messe. Und ich glaube, die Olympischen

00:48:18: Spiele waren und Katar, die haben schon alle auf acht K produziert.

00:48:22: Genau 16. K ist auch schon in der.

00:48:25: Mache und. Das ist halt auch bei uns.

00:48:27: Wiederum bei Studioproduktionen oder auch on location ist es immer noch

00:48:31: ein Thema, das per se in jedem Briefing 4K steht.

00:48:36: Und wenn du dann aber. Wegen Hopping vor allen Dingen oder.

00:48:39: Auch Cropping, natürlich hat das auch praktische technische Gründe.

00:48:43: Ja, aber es ist auch oft so, bei genauerem Nachfragen.

00:48:48: Ist es dann oft Ja, Full HD reicht auch.

00:48:52: Aber es steht in den Briefings per se mal 4K drin.

00:48:54: Weil man das abgetippt hat, von den anderen.

00:48:57: Als copy paste. Ist oder weil auch in den

00:48:59: Fachbereichen keiner Gefahr laufen will, dass du danach Content hast,

00:49:02: der nicht reicht.

00:49:04: In Auflösungen für Cropping oder auch für besonders weiß ich nicht,

00:49:08: vielleicht aufwendige einzelne Clips oder Sequenzen.

00:49:11: Ganz oft wird natürlich daraus jetzt klassischen Stil

00:49:13: Image noch generiert. Braucht man kein Foto bezahlen.

00:49:15: Auch praktisch.

00:49:17: Also es hat natürlich Vorteile, aber es hat natürlich auf der

00:49:20: Produktionsseite dann auch ein Cost Impact.

00:49:22: Klar so und das muss man sehen und das ist auch nicht

00:49:25: jeder gewillt zu zahlen.

00:49:27: Und ich meine jetzt eine der Challenges, wir reden

00:49:29: ja auch über Challenges. Ja, wird sicherlich sein, dass

00:49:33: natürlich bei der aktuellen Stimmung im Markt draußen die Budgets nächstes

00:49:37: Jahr jetzt nicht so üppig sind.

00:49:39: Wie ist denn die aktuelle Stimmung gerade?

00:49:42: Na ja, ich glaube, dass das nach Branche etwas unterschiedlich und

00:49:45: zeitversetzt ankommt. Ja, aber du hast natürlich.

00:49:49: Jetzt bleiben wir mal im Home electronics oder

00:49:51: im Hausgerätebereich. Du kommst jetzt aus

00:49:54: einer Phase der Pandemie.

00:49:57: Du hast auf der einen Seite einen quer liegenden Frachter in einem

00:50:00: Kanal, wo kein Traffic mehr stattfindet.

00:50:03: Dann hast du eine Pandemie, dann gibt es extreme Logistikschwierigkeiten.

00:50:08: Es gibt das komplette Erliegen von Produktionsstrecken, es werden keine

00:50:12: Geräte gefertigt, dann hast du Chipmangel, dann kriegst du das

00:50:16: einigermaßen in den Griff, dann hast du massive Inflation, Zinssprünge.

00:50:22: Kaufzurückhaltung automatisch, dadurch.

00:50:24: Natürlich resultierend Geld zusammenhalten, Kaufzurückhaltung.

00:50:27: Jetzt kommt die Mauterhöhung am 1. April.

00:50:30: 24 und. Dann hast du natürlich globale Themen

00:50:33: wie jetzt sagen wir mal eher Auseinandersetzungen, ob das der

00:50:36: Ukrainekrieg ist mit Facilities, die in der Ukraine wegfallen, wo nichts

00:50:39: mehr produziert wird.

00:50:41: Dann hast du die Themen jetzt mit Nahost und Israel ganz aktuell, wo

00:50:45: jetzt vielleicht unser Markt nicht direkt betroffen ist.

00:50:48: Aber in Israel sitzen ganz viele Softwareentwickler.

00:50:51: Da wird Encryption Technologie für Onlinebanking.

00:50:55: Ölpreis.

00:50:57: Der Ölpreis. Genau das ist ein Thema.

00:50:59: Und dann hast du natürlich sehr naheliegend und für jeden sofort

00:51:01: erkenntlich das Thema. Die Baubranche kommt

00:51:03: komplett zum Erliegen.

00:51:05: Die Baufirmen stellen die Leute aus, schicken die in Kurzarbeit, haben bei

00:51:09: dem Zinsniveau natürlich keine Bauherren mehr.

00:51:11: Menschen geben Grundstücke zurück bei den Gemeinden, bei denen sie die

00:51:15: vielleicht im Losverfahren zugeteilt bekommen haben, vor zwei, drei

00:51:18: Jahren, nach langer Wartezeit.

00:51:21: Andere haben jetzt Anschlussfinanzierungen und machen

00:51:24: dann 400 % Zinssprung. Die 10-jährigen Hypothekendarlehen

00:51:28: laufen gerade aus.

00:51:30: Und damit hast du eine, sagen wir mal makroökonomische und auch globale

00:51:33: Situation, wo du halt Planungsschwierigkeiten hast.

00:51:36: Und das merkst du natürlich an der Kaufzurückhaltung und damit gerade

00:51:39: wenn du in der Werbung bist oder Content produzierst für Werbekunden,

00:51:43: dann ist das schon immer leider ein Bereich gewesen, der schnell

00:51:47: eingefroren werden kann.

00:51:50: Und damit ist dann sozusagen ganz klar das Thema

00:51:53: Das Budget ist kleiner.

00:51:56: Ich habe aber den vorher angesprochenen Lied Es gibt dieses

00:51:59: Grundrauschen in den Channels, das heißt, ich muss mit vielleicht

00:52:03: weniger Budget mehr machen, mindestens genauso viel Content

00:52:06: Output produzieren. Also brauche ich verschiedenste

00:52:09: Cutdowns, kürzere Formate, niedrigeres Production Level, härter

00:52:13: verhandelte Preise.

00:52:15: Das bringt mehr Wettbewerb bei den Produktionsfirmen, einige Stimmen im

00:52:17: Rücken an der Wand. Die gehen halt dann in kostenlose

00:52:20: Pitches, verkaufen Ideen unentgeltlich oder machen halt das

00:52:23: Sonderformat noch mal on top, ohne es zu berechnen.

00:52:26: Das heißt, der Wind wird rauer und und die Situation ist eher angespannt

00:52:31: und man muss einfach gucken, wie man da jetzt clever durch manövriert.

00:52:36: Und auch da ist natürlich das Thema Mut wieder wichtig.

00:52:39: Auf der einen Seite man muss mutig vorangehen und gucken, wo man sich in

00:52:42: seiner Nische, auch in der man ja immer am Ende ist, ja sich clever

00:52:46: aufstellt und, ähm, in Bewegung bleibt.

00:52:50: Und gleichzeitig und das hatten wir ja eingangs auch das

00:52:53: Thema KI und Tools.

00:52:55: Man muss natürlich gerade in den Zeiten gucken, was kann ich

00:52:58: vielleicht mithilfe dieser Tools eben schneller, günstiger, effizienter

00:53:01: machen, um auf Augenhöhe mitspielen zu können.

00:53:04: Weil auch da gibt es natürlich diverse Vorträge.

00:53:07: Der vorhin angesprochene Vortrag des Kollegen mit der Werbeagentur in

00:53:10: Oberhausen lautete Warum andere plötzlich schneller sind.

00:53:13: Das ist genau der Punkt.

00:53:15: Also es gibt gar keine Alternative zu beschäftigen mich nicht damit,

00:53:18: sondern die Frage ist nur, wann und wie intensiv.

00:53:22: Absolut. Ich glaube, wer wäre vor dem Internet

00:53:24: die Augen verschlossen hat, hat heute das Nachsehen.

00:53:27: Ja, da ist ziemlich duster in dem Bereich, wo die Menschen sitzen oder

00:53:30: die Unternehmen.

00:53:32: Und das gilt genauso für das Thema eCommerce.

00:53:34: Wer sich vor dem E Commerce verschlossen hat, das hat man ganz

00:53:37: klar im Übrigen gesehen in der Pandemie.

00:53:39: Die Interior Möbel Anbieter, die keine E Commerce Bezahlstrecke und

00:53:45: die daran angekoppelte oder angedockte Logistik hatte.

00:53:51: Die haben natürlich das Nachsehen gehabt.

00:53:53: Und die online schon präsenten, mit den entsprechenden Strecken

00:53:56: ausgestatteten Anbieter haben Rekordumsätze gemacht.

00:53:59: In der Pandemie.

00:54:01: Und das geht natürlich nur, wenn du alles schon etabliert hast.

00:54:03: Ja, und das wird bei KI genauso sein. Die, die das jetzt etablieren werden.

00:54:07: Wir reden jetzt vielleicht über schnellere, kürzere Zeitperioden als

00:54:11: noch im E Commerce Bereich oder im Internet, als es da losging.

00:54:15: Aber du wirst auf jeden Fall eine Unterscheidung sehen und du wirst

00:54:18: sehen, dass einige viel schneller ins Ziel laufen als andere.

00:54:21: Und ein entscheidender Faktor wird wahrscheinlich KI sein.

00:54:24: Und Bewegtbild. Würde ich sagen, oder?

00:54:27: Absolut. Das musste ich noch unterbringen.

00:54:29: Absolut Bewegtbild. Da hast du völlig recht, weil, wie

00:54:32: wir vorhin gesagt haben, das PDF Handbuch will keiner mehr blättern.

00:54:36: Und die, die die Fotostrecke von. Als ich mein Gerät das erste Mal

00:54:39: auspackte, interessiert auch keinen mehr.

00:54:42: Das heißt du hast.

00:54:45: Definitiv mehr Bewegtbildbedarf. Und jetzt haben wir noch gar nicht

00:54:48: über Influencer und Co gesprochen. Das heißt auch

00:54:50: dort Content Creator Influencer. Es wird ja alles im Prinzip

00:54:54: videobasiert gemacht. Diese beiden Personenkreise

00:54:58: leben von Bewegtbild. Das ist deren Hauptasset und die

00:55:02: kämen ja nicht auf die Idee, irgendwas in reiner Audio Podcast

00:55:06: Variante irgendwie an Markt zu bringen.

00:55:09: Wobei glaube ich, bei den Influencern ist es ja noch so, die haben ja noch

00:55:13: ihre eigene Userbase noch mit dabei. Das ist ja der Unterschied.

00:55:16: Die sind ja eigentlich so eine Art ja wechselnder Markenbotschafter, lassen

00:55:20: sich bezahlen dafür, dass sie dann ein Produkt empfehlen, sorgen

00:55:24: gleichzeitig natürlich für die Inszenierung des Produktes auf diese

00:55:28: Person, was ja auch natürlich spannend und unique ist und haben

00:55:31: dann noch mal den Vorteil, dass sie so eine Art Follower ship dabei

00:55:35: haben, die dann auch noch der mögliche Kundenkreis darstellt.

00:55:39: Also sind sie diese kleinen Sender. Das hatten wir

00:55:41: eigentlich den Sender ausgemacht. Ja, das darf

00:55:43: auch schon mal passieren. Aber wir sind ja fast live.

00:55:47: Das ist fast live.

00:55:49: Was ich sagen wollte, ist, dass die wir haben damals immer von jeder muss

00:55:53: ein Sender sein gesprochen. Das wurde dann

00:55:55: so ein bisschen abgewunken. Viele haben dann gesagt Ja, ich kann

00:55:58: doch nicht ProSieben sein oder ZDF Also wie soll BMW

00:56:01: mal eine ZDF werden? Aber wir haben wir sehen ja heute

00:56:03: schon, dass es gibt ja zum Teil ich weiß nicht diese Kardashians und so,

00:56:07: die haben ja, die haben ja Followerzahlen, das ist ja Wahnsinn.

00:56:10: Und damit sind sie natürlich auch für sich dann noch mal Marken und du

00:56:14: darfst dann gegen Geld mit deiner Marke ab und zu bei denen mitsurfen.

00:56:18: Ja, genau im Modell. Also das würde ja nie funktionieren,

00:56:21: wenn sie nicht Bewegtbild hätten. Ich glaube, das ist ein das ist klar.

00:56:25: Also wenn du das nur mit Fotos illustrieren würdest, da würden.

00:56:28: Das würde keinen Hering vom Teller ziehen.

00:56:30: Nein, da kannst du natürlich. Du kannst im

00:56:32: Bild natürlich Emotionen transportieren. Klar, davon lebt

00:56:34: Fotografie schon immer.

00:56:36: Aber wie wir beide wissen und wie wir uns beide ja auch einig sind, ist

00:56:39: einfach Das bewegte Bild erzählt halt mehr als 1000.

00:56:42: Das Bild erzählt mehr als 1000 Worte und das Bewegtbild vielleicht mehr

00:56:45: als 1000 Fotos.

00:56:47: Du hast halt deine 24 oder 30 Frames pro Sekunde, die du auch wahrnimmst.

00:56:51: Und da kannst du natürlich viel transportieren.

00:56:53: Und jeder, der nicht in seinem Lieblings Kinofilm in seiner

00:56:56: Lieblingsserie sitzt und wenn das noch so ein kurzer Teaser ist anhand

00:56:59: dieses Teasers hast du verstanden, worum es in dem Film in dem Film geht

00:57:03: und du hast entschieden, ob du ihn dir anschaust oder nicht.

00:57:06: Und das ist auf der Produktebene genauso.

00:57:08: Wenn du in 15 Sekunden transportiert bekommst, was das Produkt unique

00:57:11: macht und warum du das gerade brauchst, dann wirst du als als

00:57:14: Empfänger dieses Clips, als Betrachter dieses Clips wirst du

00:57:17: handeln und wenn dir das gefallen hat, wirst du dir die nächsten Clips

00:57:20: auch reinziehen. Und so ist es

00:57:22: bei den Influencern genauso. Also die müssen natürlich über das

00:57:25: Bewegtbild sich und ihre Botschaften transportieren und das geht nun mal

00:57:28: viel schneller als im Still Image.

00:57:31: Kann ich auch selber Influencer werden oder sagst du, du musst auf

00:57:33: die Etablierten zurückgreifen?

00:57:35: Kann man sagen, Ich bin jetzt heute einem Unternehmen

00:57:38: nicht besonders groß. Sagen wir mal so alles so zwischen

00:57:41: zehn und 100 Mitarbeitern. Brauche ich da Hilfe von extern oder

00:57:45: kann ich wieder den Nerd im Unternehmen identifizieren?

00:57:48: Wie du vorhin schon gesagt hast und den aufbauen, Weil ich glaube, wenn

00:57:51: das alle Unternehmen jetzt dann beginnen, dann wird es für die

00:57:54: Influencer ganz schön eng.

00:57:56: Ja, das. Stimmt.

00:57:58: Aber das ist so ein bisschen wie mit dem Corporate Podcast.

00:58:00: Ja, ich glaube, du kannst.

00:58:03: Oder mit den Social Media Kanälen der Kanal, das Studio

00:58:07: ist schnell eingerichtet. Der Geek, der Nerd, hat dir schnell

00:58:12: irgendwie alles zusammengestellt, was du brauchst und die Abos bei

00:58:14: Soundcloud und sonst wo quasi hergestellt.

00:58:18: Aber du brauchst trotzdem natürlich. Also in dem Moment, wo du das

00:58:21: eingerichtet hast, beginnt eigentlich dein brutaler Hunger nach Content,

00:58:25: weil dann ist alles da und dann muss es bespielt werden.

00:58:28: Und meine Erfahrung ist oder meine Beobachtung ist, dass es eben der

00:58:32: Geek, der Nerd auf der technischen Seite ja, aber wer ist im Unternehmen

00:58:36: der Kommunikator? Wer sitzt an diesem Mikrofon, wer

00:58:39: sitzt vor der Kamera? Wer macht die Tiktok Videos?

00:58:42: Wer überlegt sich, was da erzählt wird?

00:58:44: In welcher Frequenz? Also klassische Redaktionsthemen.

00:58:46: Ja, das brauchst du eben auch. Und wenn du im Unternehmen niemanden

00:58:51: hast, der sich wirklich mit diesen Medien befasst und tatsächlich auch

00:58:55: diese Geschwindigkeit lebt, dann wird es schwer.

00:58:58: Ich glaube, du kannst absolut Nischen besetzen.

00:59:01: Du kannst auch als Mittelständler im.

00:59:04: Als Hersteller von Einkaufswagen wirst du in einer Nische sehr schnell

00:59:07: eine Followerbase aufbauen können, so wie du das bei

00:59:10: einem Blog auch schaffst. Aber du brauchst eine gewisse

00:59:13: Sendefrequenz und du brauchst Themenvielfalt und du brauchst

00:59:16: entsprechend natürlich dann auch professionell handwerklich gut

00:59:18: aufbereiteten Content. Das darf dann halt auch nicht Müll

00:59:22: sein im Sinne von Output.

00:59:24: Wenn das zusammenkommt, kann das absolut funktionieren.

00:59:27: Und ja, wenn das viele machen, werden wir sicherlich einige Influencer

00:59:31: weniger brauchen.

00:59:33: Aber der Grund, dass die da sind, ist eben genau dieses Verständnis vom

00:59:36: Markt, von der Plattform und von der Zielgruppe.

00:59:39: Und jetzt bin ich ja seit muss gerade überlegen sehr lange über.

00:59:44: 25 Jahren in der Werbung mehr oder weniger immer mit

00:59:48: Marken in Berührung. Und ich schmunzele jetzt immer, wenn

00:59:52: man bei Konferenzen irgendwo sitzt oder auch Streams sich anguckt und es

00:59:55: wird davon gesprochen, dass wir das Ohr ganz nah am Kunden haben müssen.

01:00:00: Wir müssen den Kunden besser verstehen.

01:00:02: Wir können jetzt so viel Daten auslesen, wir können so viel tracken

01:00:05: und wir können so viel Sinusmilieus und segmentieren und und

01:00:07: automatisiert zielgruppengerechte Ansprache und so und unterm Strich

01:00:11: bleibt ganz oft diese Botschaft Wir müssen unseren Kunden besser

01:00:13: verstehen, Warum? Weil er sich

01:00:15: viel schneller verändert.

01:00:17: Und deshalb ist zwar die Botschaft richtig Wir müssen den Kunden besser

01:00:20: verstehen, Aber wir laufen dem Kunden eigentlich seit 25 Jahren mit.

01:00:24: Welchen Mitteln. Hinterher?

01:00:26: Genau mit welchen Mitteln, mit welchen Botschaften Und wenn auch da

01:00:28: diese Neugier nicht da ist, zu verstehen, wo der Kunde sich hin

01:00:31: entwickelt, auch der Kunde von übermorgen, von übermorgen, ja dann

01:00:35: werden wir da nicht die richtigen Antworten und die richtigen Content

01:00:38: Formate anbieten können.

01:00:41: Ich glaube, das ist ein sehr guter Schlusssatz.

01:00:43: Wunderbar. Norbert Danke.

01:00:46: Wir können jetzt theoretisch noch einen kleinen, wie soll man sagen Add

01:00:50: on machen? Gerne.

01:00:52: Und der Zuschauer oder die Zuseher können sich dann entscheiden, ob sie

01:00:56: da noch dranbleiben, jetzt keinen Bock mehr hat.

01:00:59: Aber wir müssen noch über deine VespaAktivitäten sprechen.

01:01:03: Ich dachte, jetzt. Kommen die Outtakes.

01:01:06: Wir könnten jetzt natürlich noch Outtakes produzieren

01:01:08: beim Thema Vespa. Nein, aber das musst du uns natürlich

01:01:12: noch kurz sagen, weil ich habe neulich von dir einen Post gesehen

01:01:16: und du bist ja sozusagen Du bist Vespa Fan durch und durch.

01:01:19: Du hast mehrere und du bist jetzt sozusagen in die

01:01:22: Amateur Rennklasse eingestiegen.

01:01:25: Genau. Also das musst du noch erzählen.

01:01:28: Okay.

01:01:30: Also Vespa begleitet mich seit dem zarten Alter von 16 auch.

01:01:34: Eine starke Marke.

01:01:36: Absolut. By the way.

01:01:38: Damals war das ja klassisch so die Popperbewegung wäre das noch so,

01:01:41: kennt die Mods. In UK sind

01:01:43: Vespa und Lambretta gefahren. Gab es eine ganz berühmten Film oder

01:01:46: Quadrophenia, der viel viel beeinflusst hat?

01:01:50: Glaube ich Absolut. Und wer den gesehen hat, weiß, die

01:01:52: haben alle irgendwie strengen Seitenscheitel gehabt und hatten

01:01:55: irgendwie Parka mit ganz vielen Aufnähern.

01:01:57: Und in UK hatten die Vespas vorne ganz viele Scheinwerfer und war alles

01:02:00: so ein bisschen over dune.

01:02:03: Aber es war halt eine extreme Jugendbewegung, kann man sagen.

01:02:07: Das war das Aufbegehren. So wie in Deutschland vielleicht die

01:02:10: ersten Mofa Rocker und später die Enduro Kuttenfahrer.

01:02:13: Ja.

01:02:15: So war die Vespa halt für einen gewissen Jugendkreis das

01:02:18: Fortbewegungsmittel der Stunde und eigentlich mit Beginn

01:02:22: dieses dieses Vespa.

01:02:25: Erlebens begann dann auch das Thema Tuning, Leistungssteigerung,

01:02:28: Customizing, alles, was heute ganz normal ist.

01:02:31: Jeder hat eine Customszene war das damals eigentlich noch

01:02:33: sehr, sehr überschaubar.

01:02:36: Und ja, das ist im Prinzip geblieben mit allen Veränderungen.

01:02:40: Job, Familie. Dann steht das vielleicht mal länger

01:02:43: in der Garage und wird nicht genutzt. Ja, dann kommt man

01:02:45: da wieder mal zurück. Und was macht es aus?

01:02:47: Warum machst du das?

01:02:49: Weil es ein Lebensgefühl ist. Also, was beschreibt das?

01:02:52: Beschreibt das mal das Vespafahren.

01:02:55: Wie kann man das beschreiben? Also zum einen ist es natürlich ein

01:02:58: Zweitaktmotor, so für die Nichttechniker.

01:03:01: Zweitakt und Viertakt ist völlig unterschiedlich.

01:03:04: Die einen haben da Gänsehaut, die anderen bei dem anderen.

01:03:08: Und so ein Zweitaktmotor hat halt eine gewisse Drehzahlfreudigkeit und

01:03:11: der knattert. Und die Vespa ist traditionell ja mit

01:03:14: Gemischs quasi unterwegs, das heißt Öl wird in den Treibstoff gemischt,

01:03:19: damit eines der 25 je nach Modell und Baujahr 125 133 150 okay.

01:03:24: Und das dient der Schmierung und Kühlung des Motors.

01:03:26: So und das eine ist quasi, dass dieses knatternde Geräusch, wenn man

01:03:31: ich sag jetzt mal klassisch in Klischees gesprochen wenn du im

01:03:35: Sommer durch eine schmale Gasse in irgendeiner Altstadt zur Eisdiele

01:03:39: oder bar deines Vertrauens knatterst und dann da quasi absteigst und dir

01:03:43: irgendwie da dein Getränk holst oder wie auch immer, dann hast du zum

01:03:48: einen dieses Italo feeling.

01:03:50: Das mag jetzt für die Menschen hier in Süddeutschland so ja klar, wir

01:03:53: waren schon immer der nördlichste Teil Italiens.

01:03:56: Ja, totaler Quatsch, aber es hat so was von diesem La dolce Vita Gefühl,

01:04:00: würde ich sagen.

01:04:02: Die ist natürlich praktisch. Je nach Modell.

01:04:04: Hast du ein Handschuhfach. Ein Gepäckträger.

01:04:06: Du kannst Sachen verstauen. Du hast ein Beinschild.

01:04:08: Du wirst nicht nass, wenn die Straße nass ist.

01:04:10: Das heißt, die Ingenieure, die das entwickelt haben, haben sich damals

01:04:13: wirklich viele Gedanken gemacht, haben das ja in der Nachkriegszeit

01:04:15: aufgebaut, haben vorher Züge und Flugzeuge gefertigt.

01:04:18: Und Piaggio hat im Grunde genommen nach dem Krieg ein Unternehmen quasi

01:04:21: noch übrig gehabt oder Teile davon, wo er nichts fertigen konnte, weil

01:04:26: die Italiener keine Rüstungsgüter mehr fertigen durften.

01:04:30: Also hat er sich irgendwann überlegt, was er aus den verbleibenden Teilen

01:04:33: noch so machen kann und hat einiges probiert.

01:04:35: Und es hat alles nicht funktioniert. Und ein Ingenieur seines Vaters hat

01:04:38: dann sozusagen die Vespa in ihrer Urform konzipiert, mit ganz vielen

01:04:42: Teilen aus dem Flugzeugbau. Deshalb hat die frühe Vespa auch ganz

01:04:46: viel Anleihen Fahrwerk, Aufhängung, Motor.

01:04:50: Wo sitzt der Motor, Wie hängt der Motor?

01:04:52: Gewichtsverteilung, das ist alles Flugzeugtechnik.

01:04:55: Und so sehen die alten Vespas eigentlich aus.

01:04:58: So, und wenn man dann mit der Vespa unterwegs ist, Wie gesagt, dieses

01:05:02: Gefühl zum einen, zum anderen hat es über die Jahrzehnte hinweg eigentlich

01:05:05: immer dazu geführt, dass Menschen schmunzeln, am Straßenrand winken.

01:05:09: Wenn du jetzt nach Italien mit der Vespa fährst, dann

01:05:12: hast du Vorher warst. Du ja regelmäßig.

01:05:14: Machst richtig mit jungen. Freunden zusammen.

01:05:17: Dann hast du dort eigentlich vor jeder Espresso Bar Fans, die sagen,

01:05:20: du kannst hier parken, der Espresso geht aufs Haus.

01:05:23: Das ist ein Kulturgut wie bei uns der Käfer.

01:05:25: So war das in Italien die Vespa, weil die die Menschen mobil gemacht hat.

01:05:28: Die wurde konzipiert für Hebammen, Ärzte landärzte, um von

01:05:32: A nach B zu kommen. Es gab keine Mobilität, das war ein

01:05:35: günstiges Fortbewegungsmittel. Und damit sind die am Anfang auch

01:05:38: über die Alpen gefahren, in den Urlaub gefahren.

01:05:40: Also Mutti, Vati, auf das Ding, Gepäck und los.

01:05:43: Wahnsinn.

01:05:45: So, und das ist natürlich an sich immer noch ein, sagen wir mal,

01:05:48: günstiges Fortbewegungsmittel. Die verbraucht nicht viel, die

01:05:51: Versicherung ist günstig und du hast eben Effekte wie nicht nass werden

01:05:55: und co so was du bei normalen Motorrädern eben schon hast.

01:05:59: Und diese ganze Customszene hat dann immer mehr Fahrt aufgenommen.

01:06:02: Und es ist heute so, dass natürlich viele Menschen jetzt in meinem Alter,

01:06:06: die damals auch bei der Vespa schon hängengeblieben sind, heute immer

01:06:09: noch in diesem Bereich unterwegs. Sind, aber ein bisschen.

01:06:11: Mehr Geld haben. Vielleicht ja.

01:06:13: Viele haben kleine Museen aufgebaut, Privatsammlungen haben

01:06:17: natürlich auch. Es gibt hier in Landsberg in der Nähe

01:06:20: von München ja quasi den größten Mailorder Shop Europas, die nichts

01:06:24: anderes machen, als Vespa Teile zu verkaufen.

01:06:27: Ja, öhm, also wahre Nachbauten, immer noch Originalteile, ganz viel

01:06:32: Customteile, ganz viel Tuning Teile.

01:06:36: Und davon lebt eine große Szene, eine große Industrie.

01:06:38: Es gibt jedes Jahr die Vespa World Days.

01:06:41: Gestern kam die Information, nächstes Jahr finden sie statt in Pontedera,

01:06:45: Da ist das Vespa Museum also seit langer Zeit mal wieder im Home

01:06:48: Country Italien. Sonst sind die wirklich von Japan

01:06:50: über England über alle möglichen Länder Cote d'Azur

01:06:53: jedes Jahr woanders. Und da kommen dann auch.

01:06:57: Ja Tausende von VespaFahrern dorthin, Zehntausende.

01:07:02: Und es dreht sich alles nur um dieses Lebensgefühl.

01:07:04: Ja, und am Ende ist es so, dass die die Szene natürlich auch irgendwann

01:07:09: eine eigene Rennserie entwickelt hat oder daraus entstanden ist.

01:07:12: Und da gibt es die klassischen Rundstreckenrennen, die finden statt

01:07:16: auf Gokartstrecken, und dann gibt es Half Endurance.

01:07:19: Das sind acht Stunden Rennen, okay, und es gibt quasi dann 24 Stunden

01:07:23: Rennen, wo es natürlich um Materialbelastung und Co geht.

01:07:26: Wie bei allen anderen 24. Stunden, einem.

01:07:28: Fahrer oder mehreren Fahrern bei. Mehreren Fahrern.

01:07:30: Das sind 5 bis 6 Fahrer.

01:07:32: Wie bei Klassisch. Le Mans auch.

01:07:34: Genau. Es gibt auch den

01:07:36: klassischen Le Mans Start. Ach, tatsächlich?

01:07:38: Ja, tatsächlich. Und es gibt.

01:07:40: Dann eben eine Fahrt oder Lenkzeit von circa einer Stunde, vielleicht

01:07:42: Stunde 20, je nachdem, wie gut man ist, wie lange man das auch aushält.

01:07:46: Und das natürlich dann bei Tag und bei Nacht.

01:07:49: Und die anderen Fahrer können dann versuchen zu schlafen.

01:07:51: Und im besten Fall gibt es technisch kein Problem, was aber selten der

01:07:54: Fall ist, weil das natürlich auch sehr kleine Motoren sind, denen sehr

01:07:56: viel abverlangt wird, wenn die dann hochgezüchtet sind.

01:07:59: Also muss man natürlich dann auch gucken.

01:08:01: Jedes Mal, wenn ein Bauteil ausgetauscht wird, gibt es

01:08:04: Strafrunden, Strafzeiten und es gibt natürlich ein strenges Reglement.

01:08:07: Ja, und kurzum nach all den Vespa Tourenausflügen und Fahren und dann

01:08:11: ist man notgedrungen oder auch weil es Spaß macht, auch dabei, die

01:08:15: Motoren natürlich selber irgendwie zu revidieren, kam irgendwann die Idee

01:08:19: auf Was ist eigentlich mit diesen eher schnelleren Rundfahrten auf so

01:08:23: einem Kurs? Probiert man das mal,

01:08:25: probiert man es nicht.

01:08:27: Ja, und kurzum habe ich jetzt dieses Jahr als durchaus nicht der Jüngste

01:08:30: im Feld das erste Mal teilgenommen. Bei vier Rennläufen bei der European

01:08:34: Scooter Challenge findet in Frankreich, Deutschland, Tschechien

01:08:38: und Polen statt, sind quasi vier Nationen, die die Rennen austragen.

01:08:43: Und da wird im Prinzip um eine Meisterschaft gefahren, wo ich

01:08:47: definitiv nicht vorne mitfahren, aber definitiv viel Spaß habe und auch

01:08:51: viel Lernkurve mitnehmen konnte dieses Jahr und die Vorbereitung für

01:08:55: nächstes Jahr laufen Super.

01:08:57: Danke noch viel Spaß, viel Erfolg auf der Rennstrecke.

01:09:00: Vielen Dank Und natürlich auch. Bei Vogelsänger mit euren kommenden

01:09:03: Projekten Und wir werden uns sicher mal wieder hier treffen und dann

01:09:07: Rückblick nehmen. Was hat sich verändert?

01:09:09: Wie viel KI ist im Leben dann angekommen?

01:09:12: Absolut! Vielen Dank für die Einladung.

01:09:14: Danke und sehr gerne Natürlich. Ich freue mich.

01:09:17: Auf die Ausstrahlung Veröffentlichung und in dem Sinne

01:09:19: Komm, bleiben Sie uns. Gewogen.

01:09:21: Jawoll, kommt bald.